Leserbrief von Uhle-Wettler zum Volkstrauertrag

Leserbrief zum Artikel: Volkstrauertag in Timmendorf: Kein Gedenken am >>Ehrenmal<< in
Lübecker Nachrichten vom 3. November 2020

Der neue Pastor Karsten Wolkenhauer lehnt die Gefallenen-Gedenkstätte in ihrer jetzigen Form ab –
Er will kein „Heldengedenken“ mit Kranzniederlegung. Die stellvertretende Bürgermeisterin
(CDU), der Leiter des Timmendorfer Gemeindearchivs sowie der Landesgeschäftsführer des
Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge und der Kirchengemeinderat haben sich den
Anregungen zur Veränderung der Gedenkstätte und des Gedenkens angeschlossen. „So, wie dieser
Ort jetzt ist, werde ich nicht an einer Kranzniederlegung teilnehmen.“ So der Pastor. Und weiter:
„Mir fehlt die pazifistische Botschaft.“ Ein solches Verhalten von Seelenhirten unserer
evangelischen Kirche ist nicht neu. Politische Botschaft anstelle von Seelsorge. Im Grunde lieblos,
unbarmherzig und gnadenlos. 6,2 Millionen Gefallene aus 2 Weltkriegen schauen uns an. Ein Heer
von Kriegerwitwen und Angehörigen bzw. Betroffenen wird rücksichtslos übergangen und nicht
befragt. Das abgebildete Ehrenmal trägt nicht eine Spur von dem beanstandeten
„Heldengedenken“ und „Revanchismus“. Der leider kürzlich verstorbene Vorgänger Pastor Thomas
Vogel hat das Gedenken stets in sehr bescheidener, aber würdigen Form mit der Verlesung der
Worte des Bundespräsidenten zum Volkstrauertag begonnen und die kurze Ansprache mit einem
„Vaterunser“ beendet. Ich frage: reicht es nicht, wenn die Antifa unsere Denkmale schändet?

Mit scharfem Protest: Reinhard Uhle-Wettler, Timmendorfer Strand, am 4. November 2020

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