Nachrichten verdichten sich über Verhandlungen zwischen Rußland und den USA zur politischen Lösung des Ukraine-Konfliktes. Hochrangige Vertreter des Militärs und der Geheimdienste beider Seiten sollen sich in der Türkei getroffen haben.
Konkret soll es insbesondere um die Zukunft des Kernkraftwerkes Saporoshje gegangen sein, der größten Anlage seiner Art in der Welt. Das AKW ist wichtig für die Stromversorgung sowohl der Ukraine als auch der Krim. Im Zuge der Kriegshandlungen wurde das Gelände des Kraftwerkes öfter von ukrainischen Raketen getroffen, ohne allerdings die Reaktoren beschädigt zu haben. Ebenso kam es zu einigen Versuchen seitens der Ukraine, das AKW im Handstreich wegzunehmen, welche allerdings scheiterten.
Russischen Quellen zufolge soll Moskau sich bereit erklärt haben, das AKW zu räumen unter der Bedingung, daß es unter internationale Aufsicht gestellt wird mit Beteiligung sowohl Rußlands als auch der Ukraine. Über Ergebnisse ist bisher nichts bekannt geworden.
Bezüglich der militärischen Operationen im Kriegsgebiet gibt es wenig Neues. Die Bodenkämpfe konzentrieren sich beiderseits offensichtlich darauf, noch einige Geländevorteile zu erzielen, bis der Konflikt „einfriert“. Das kann politisch und klimatisch verstanden werden. Dabei erleiden die ukrainischen Truppen bei örtlichen Vorstößen (wir sprechen von einigen hundert Metern) nach wie vor empfindliche Verluste. Beobachter sprechen von „Himmelfahrtskommandos“.
Hauptsächlich wurden in den vergangenen Tagen die Artillerie- und Raketenduelle fortgeführt.
Unabhängig von Ankündigungen aus Kiew lassen sich keine gesicherten Anzeichen für die Vorbereitung einer größeren Offensive der ukrainischen Streitkräfte feststellen. Gleiches gilt für die russische Seite.
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