Lage Ukraine 28./29.11.22 – Rußland hat die Initiative

Die fortgesetzten russischen Luftschläge gegen kritische Infrastruktur in der Ukraine haben mittlerweile einen Erfolg gezeitigt, der durchaus als operativ bezeichnet werden kann. Vor allem die anhaltenden und flächendeckenden Stromausfälle haben dazu geführt, daß der Transport und die Versorgung der ukrainischen Truppen an der Front wesentlich eingeschränkt sind. Die starken ukrainischen Kräfte im Bereich Cherson können derzeit offensichtlich nicht an andere Frontabschnitte verlegt werden. Damit hat Rußland dem Gegner seinen Willen aufgezwungen und die Initiative wieder übernommen.

Gleichwohl sieht es nicht danach aus, als könnte oder wollte die russische Seite diese Erfolge mit einer kräftigen Offensivoperation ausnutzen. Im Zuge der Hauptkampflinie wird eher der Abnutzungskrieg fortgesetzt. Dieses Video gibt einen guten Einblick in das „Klein-Klein“ der Kampfhandlungen. Es werden auf russischer Seite pro Tag Geländegewinne von einigen hundert Metern erzielt, die das Ergebnis harter Nahkämpfe in Ortschaften und Waldstücken sind. Die russische Überlegenheit bei der Artillerie führt dabei fortgesetzt zu hohen ukrainischen Verlusten.

Ein weiteres Video vermittelt einen Eindruck von den Geländebedingungen an weiten Teilen der Hauptkampflinie. Truppenführer werden schwere Fahrzeuge wie Panzer derzeit kaum in Massen einsetzen können. Die Hauptlast des Gefechtes liegt wie in alten Zeiten bei der Infanterie.

Unterdessen ringen sich westliche Politiker und Medien zu der Erkenntnis durch, daß sie die Durchhaltefähigkeit und die Ressourcen der Russen deutlich unterschätzt haben. Eine Erschöpfung Moskaus ist nicht zu erkennen, eher das Gegenteil. Immer mehr Vertreter der NATO sagen offen, daß Rußland auf dem Schlachtfeld nicht zu besiegen ist. Die logische Konsequenz daraus muß sein, den Konflikt auf dem Verhandlungswege zu lösen.

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