Lage Ukraine 5./6.12.22 – Angriffe auf russische Flugplätze weit hinter der Grenze

Zwei Militärflugplätze in Rußland, auf denen strategische Bomber stationiert sind, wurden am 5.12.22 durch Drohnen angegriffen. Es gab Beschädigungen an Flugzeugen und einige Tote. Bezeichnend ist, daß die Ziele mehr als 700 km von der Grenze zur Ukraine entfernt sind.

Damit zeigt sich, daß die Ukraine in der Lage ist, Ziele weit im russischen Hinterland anzugreifen. Auch Moskau hätte im Bereich der Drohnen gelegen. Brisant ist auch, daß Flugzeuge getroffen wurden, die in der Lage sind, Atomwaffen zu tragen.

Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, daß diese Operation von der NATO nicht nur vorbereitet, sondern auch durchgeführt wurde. Die russische Antwort bleibt abzuwarten.

Die Tatsache, daß die Drohnen auf ihrem langen Weg nicht von der eigenen Flugabwehr erkannt und bekämpft wurden, hat in Rußland für große Aufregung gesorgt.

An der Hauptkampflinie in der Ukraine konzentrieren sich die Kämpfe um die Stadt Bachmut (Gebiet Donezk). Sie wird seit Monaten von Einheiten der „Wagner“-Miliz angegriffen und ist mittlerweile weitgehend zerstört. Westliche Kommentatoren nennen die ehemals 74.000 Einwohner zählende Stadt eine „Knochenmühle“ und eine „Falle“ der Russen. Bachmut kann als ein Eckpfeiler der ukrainischen Verteidigung in diesem Frontabschnitt angesehen werden. Gelänge den russischen Angreifern die Wegnahme, könnte die Abwehr in dem gesamten Bereich zusammenbrechen. Deshalb wird sie hartnäckig verteidigt.

Beobachter halten es für möglich, daß die Russen beabsichtigen, die Stadt nicht vollständig einzunehmen, um immer mehr gegnerische Truppen „hineinzulocken“. Die Ukrainer sollen nach russischen Angaben dort täglich ein Bataillon (800 Mann), vor allem durch massiven Artilleriebeschuß verlieren.

Unterdessen hat Rußland seine Luftschläge von der Energieversorgung auf militärische Ziele verlegt. Grund dafür soll Berichten zufolge der Einsatz von zusätzlichen Aufklärungssatelliten sein, die das Land jüngst in den Erdorbit über der Ukraine gebracht habe. Damit soll es möglich sein, auch bewegliche Ziele wie Truppenansammlungen und Gefechtsstände, besser aufzuklären und zu bekämpfen.

Insgesamt wird neben dem Luftkrieg auf beiden Seiten die Abnutzung der gegnerischen Bodentruppen in den Vordergrund gestellt.

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