Selenskis Verzweiflungsvisite in Washington

Mit großem propagandistischen Aufwand (nicht zuletzt in den BRD-Medien) wurde Ukraines Präsident Selenski kurz vor Weihnachten in Washington empfangen. Ein Verzweiflungsbesuch, wie unabhängige Beobachter konstatieren, eines Präsidenten, dessen Land angeblich gerade den Krieg gegen Rußland gewinnt, er aber nicht einmal in der Lage ist, in einem eigenen Flugzeug anzureisen.

So waren die Reden des Ukrainers auch bestimmt von dem „Not enough“; Forderungen nach immer mehr Milliarden Dollar für das „schwarze Loch“ Kiew. Noch-Sprecherin des „Hauses“ Nancy Pelosi machte gleichwohl klar, daß der US-Kongreß weiterhin hinter den Lieferungen von Geld und Waffen an die Ukraine stünde. Und zwar in unbegrenzter Höhe. Wer meinte, die Republikaner würden nach ihrem Wahlsieg aus dieser Front ausscheren, sieht sich getäuscht: Ein Vertreter der Republikaner sagte sehr deutlich, daß die Abgeordneten seiner Partei Kiew die Unterstützung nicht versagen werden.

Wladimir Selenski ist kein Demokrat, sondern ein Despot. Er regiert sein Land mit Gewaltmitteln. Die Opposition hat er verboten, die Presse gleichgeschaltet, Oppositionelle läßt er foltern und ermorden. Die orthodoxe Kirche wird verfolgt und soll verboten werden. Im Donbass begehen Kiews Truppen seit 2014 Kriegsverbrechen an der russischen Zivilbevölkerung.

Daß die USA Despoten wie Selenski hofieren, ist nichts Neues oder Überraschendes. Nie hatte Washington Skrupel, mit Verbrechern zu paktieren, wenn es im „nationalen Interesse“ der USA lag. Ebenso wenig überrascht, daß Washingtons Vasallen auch hier getreu folgen, einschließlich der moralisierenden Heuchler in Berlin. Noch ist Selenski im Kampf gegen Rußland (und China) nützlich, aber morgen kann es schon anders sein.

Einer der wenigen unabhängigen Politiker unter der US-Prominenz ist der libertäre ehemalige Kongreßabgeordnete und Präsidentschaftskandidat Ron Paul. Er sieht die Sache genauso, wie hier dargestellt. Wie im Übrigen die Libertären und Evangelikalen in den USA die einzige tatsächliche Opposition in dem Land darstellen. Niemand sollte annehmen, daß die Republikaner diese Rolle einnehmen. Sie sind genauso Teil des Systems wie die Demokraten.

Ron Paul teilt auch die Meinung, daß der Besuch Selenskis eine Verzweiflungsvisite war. Denn der Präsident ist mit seiner Armee auf der Verliererstraße. Waffen und Munition gehen ihm aus, seine Streitkräfte erleiden im Kampf gewaltige Verluste. Der Nachschub aus dem Westen wird immer spärlicher, denn dort sind die Arsenale weitgehend geleert und aufgrund der zusammenbrechenden Wirtschaft wird wenig bis gar nichts nachproduziert. Und wenn etwas gebaut wird, dann, wie in der korrupten deutschen Rüstungswirtschaft, ist es Schrott (siehe „Puma“-Panzer).

Ganz anders in Rußland. Seine Wirtschaft leidet durch die von den USA gegen Europa verhängten Sanktionen kaum. Moskaus Wirtschaftszahlen sprechen für sich. Im Land herrscht keine Mangelwirtschaft. Die Versorgung der Bevölkerung steht, die Preise sind moderat. Verteidigungsminister Schoigu hat gerade die massive Aufrüstung der russischen Streitkräfte angekündigt. Die Zahl des stehenden Heeres soll von 1 Million auf 1,5 Millionen Mann erhöht werden. Das Berufsheer wird von 200.000 auf 700.000 Soldaten wachsen. Im kommenden Jahr wird Rußland fünf neue Artilleriedivisionen, acht Bomberregimenter, ein Kampfflugzeug-Regiment, zwei Luftlandedivisionen und sechs Heeresfliegerbrigaden aufstellen. Und die russische Industrie kann das leisten.

Dagegen steht der wirtschaftlich niedergehende Westen, der noch dazu an politischer Schwindsucht und moralischer Zerrüttung leidet (siehe auch den aktuellen EU-Korruptionsskandal). Seriöse Kommentatoren in Europa und in den USA sind sich schon lange einig, daß die NATO keinen konventionellen Krieg mehr gegen Rußland mit China als Rückendeckung führen kann.

Insofern war Selenskis Überraschungsbesuch in den USA tatsächlich nichts als ein medienwirksamer Verzweiflungsakt.

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