von Redaktion
Jemand Schlaues schrieb im Netz, bezüglich der seit Wochen groß angekündigten Gegenoffensive verhalte sich Kiew wie jemand, der sagt: „Haltet mich fest oder ich greife an!“. Niemand weiss so recht, was eigentlich los ist.
Im Westen – insbesondere in den USA – glaubt keiner, der noch etwas Hirn im Kopf hat, dass die Gegenoffensive der Ukraine Erfolg haben könnte. Im Gegenteil, die US-Presse scheint schon vorzubereiten, die Schuld des Scheiterns voll auf Selenski abzuladen. US-Militär- und Geheimdienstexperte Scott Ritter sieht diesen gar schon als „toten Mann“. Egal was passiert – man braucht ihn nicht mehr.
Jedenfalls sind die einzigen, die noch die Tröte des ukrainischen Endsieges blasen, Politiker der Rüstungslobby und die ihnen hörige Presse.
Wie stark ist die Ukraine nun für den Gegenschlag? Die Kräfte stehen zusammengezogen im Raum Saporoschje – Odessa, zumeist in Städten und Ortschaften untergezogen. Die Stärkeangaben schwanken zwischen 75.000 und 200.000 Mann, je nach politischem Standpunkt. Seriösen Quellen zufolge handelt es sich um 12 – 14 neu aufgestellte Brigaden, vom Westen ausgerüstet und – zum Teil – ausgebildet, welche höchstens 75% Kampfkraft haben sollen. Die Zahl der modernen Panzer soll keinesfalls 300 erreichen. Es herrscht sicher Munitionsmangel vor allem im Bereich der Artillerie und der Flugabwehr, denn die Arsenale des Westens sind weitgehend leergefegt. Das Personal ist mit Masse noch nicht im Gefecht gewesen, einschließlich der Führer. Insgesamt dürften es deutlich weniger als 100.000 Mann sein.
Die größten Risiken für den Gegenangriff dürften sich aus der nach wie vor bestehenden starken Überlegenheit der Russen in der Luft ergeben. Die moderne Kriegsgeschichte zeigt, dass Angriffe bei deutlicher Luftunterlegenheit meistens scheitern.
Seit Wochen bearbeiten die russische Luftwaffe und Artillerie den ukrainischen Aufmarsch mit Raketen, Granaten und Drohnen. Moskaus Reserven scheinen hier unerschöpflich zu sein. Schwer getroffen wurden ukrainische Munitionslager, Truppenansammlungen und Verkehrsknotenpunkte, vor allem der Eisenbahn. Jeder Tag, der vergeht, an dem Kiews Truppen untätig herumsitzen, schwächt ihre Schlagkraft.
Was haben die Russen zu bieten? Man weiss es schlicht nicht genau. Vorsichtige Schätzungen ergeben fünf Armeen mit 500.000 Mann im Donbass und in Weißrussland. Die dortigen Streitkräfte sollen über 2.000 Kampfpanzer verfügen, unter denen sich jetzt auch die neuen T-14 befinden sollen, die von unabhängigen Experten als die besten ihrer Art beschrieben werden. Dazu wenigstens 4.000 Schützenpanzer, Tausende Geschütze und unzählige Drohnen jeder Bauart. Von der klaren Überlegenheit der Russen in der Luft haben wir bereits gesprochen.
Wo soll der Angriff stattfinden? Mit ziemlicher Sicherheit in der Region Saporoschje, an der schmalsten Stelle zwischen Front und Schwarzem Meer. Oft schon haben ukrainische Verantwortliche ausgeplaudert, dass es das operative Ziel sei, die russische Versorgung zur Krim zu unterbrechen. Weitergesteckte Ziele wie die Rückeroberung der Krim sind längst aufgegeben worden.
Was haben die Russen zur Verteidigung getan? Nachdem Ziel und Ort des erwarteten Angriffs kein Geheimnis mehr sind, dürften sich die defensiven Bemühungen gegenüber Saporoschje, Cherson und Odessa konzentrieren. Berichtet wird von hunderten Kilometern Panzer- und Schützengräben sowie Hunderttausenden von Minen. Dahinter dürfte sich mittlerweile der Schwerpunkt der russischen Artillerie befinden.
Und kommt er überhaupt, der Angriff? Falls ja, dürfte er in einem blutigen Desaster enden. Berichten zufolge werden in den großen Städten der Ukraine die Menschen zu vermehrten Blutspenden aufgerufen. Sie werden zweifellos benötigt werden.
Wenn es noch Verantwortliche mit einem moralischen Gewissen in den USA und der NATO geben sollte, werden sie das Himmelfahrtskommando abblasen. Selenski wird das allerdings nicht mehr viel helfen. Denn, wie schon gesagt – egal wie es ausgeht, gebraucht wird er nicht mehr.