Tucker Carlsons Putin-Interview schlägt hohe Wellen. Im Westen versuchen die Zensur-Medien, das Video möglichst verschwinden zu lassen, die Tagesschau befiehlt ihren Zwangsgeld-Entrichtern, es zu ignorieren. Kartellpolitiker schreien hysterisch „Glaubt ihm kein Wort! Glaubt ihm kein Wort!“. Gegen Carlson wird gehetzt, gefordert wird seine Bestrafung, Einreiseverbot in die EU, nach Deutschland usw. Alles, wie es zu erwarten war.
Für unabhängig und kritisch Informierte gab das Interview eigentlich nichts Neues her. Interessant war vielmehr, wie Putin die Dinge sagte. Tucker Carlson kam dem Kreml-Chef entgegen. Er ließ ihn ausreden und griff ihn nicht an. Er zeigte sich als guter Journalist. Putin achtete darauf, wer sich dieses Interview ansehen würde. Insbesondere wandte er sich an die US-Bürger. Der 30-minütige Geschichtsvortrag zu Beginn war zwar sehr ausführlich, jedoch wohlgesetzt. Er begann mit der Gründung der Kiewer Rus im 9. Jahrhundert und endete erst in der Gegenwart. Aus ihm ging hervor, wie die Meinung Putins und damit der russischen Politik über die Ukraine tatsächlich ist: die Ukraine stellt nach Putins Verständnis einen Teil Russlands dar, die Ukrainer sind des russischen Volkes. Land wie Menschen wurden nach Ansicht des russischen Präsidenten seit dem 19. Jahrhundert von den westlichen Mächten systematisch von ihrem Mutterland entfremdet, seit 1990 als „Flugzeugträger“ gegen Moskau aufgerüstet und aufgehetzt. Vom Westen gesteuerte und bezahlte Eliten installierten eine faschistische Führungsschicht, die 2014 putschte, die russische Bevölkerung in der Ostukraine überfiel und an ihr einen Völkermord beging. Soweit Putins Sicht der Dinge, bei denen er die Fehler der Sowjetunion und Russlands in der Post-sowjetischen Ära unter Jelzin keineswegs übersah.
Diese historische Interpretation dürfte jedem Beobachter im Westen deutlich gemacht haben, dass Russland tatsächlich Ansprüche auf die ganze Ukraine erhebt. Zwar gestand Putin den Ukrainern zu, sich als ein eigenes Volk zu definieren, doch eigentlich sind sie für ihn Russen, die Ukraine Teil Russlands. Punktum.
Welche politischen Schlussfolgerungen sich daraus ergeben, dürfte auf der Hand liegen. Russland wird sich, bei Vorliegen der entsprechen Machtkonstellation, die Ukraine wieder einverleiben. Eine vom Westen vielleicht einmal akzeptierte „Pufferlösung“ dürfte damit längst passé sein.
Über die Verhältnisse in den USA zeigte sich Putin erwartungsgemäß gut informiert. Er kennt die Schwächen der Wirtschaft, insbesondere des Dollars mit seiner aufgeblähten Masse, die gewaltige Staatsverschuldung, die sozialen Verwerfungen im Land, die Probleme durch die Massenzuwanderung aus dem Süden. Süffisant erwähnte er die Brics-Initiative mir ihrer Planung, eine neue Leitwährung einzuführen, was wahrscheinlich das Ende des Dollars bedeuten würde.
Putin betonte, dass er sich mit Trump (wie früher mit Bush jr.) gut verstanden hätte. Nicht ohne gleichzeitig den chinesischen Staatschef Xi gleich mehrfach als „guten Freund“ herauszustellen.
Deutlich wurde aber auch, dass Putin keinen Anlass dazu sieht, den USA und dem Westen in der Ukraine-Frage noch in irgend einer Weise entgegenzukommen. Russland habe, so Putin, von Anfang an dem Westen Verhandlungen angeboten. Insbesondere bei den Minsk-Abkommen, die der Westen von vornherein nicht habe einhalten wollen, sei sein Land hintergangen worden. Nun sei Schluss.
Über die Machthaber in Westeuropa hatte der Kremlchef nichts Positives zu sagen. Die deutsche Regierung hält er schlicht für „inkompetent“. Besonders behaglich erging er sich zum Fall „Nordstream-Sprengung“, als Carlson Putin danach fragte, wer seiner Auffassung nach die Pipeline zerstört habe. „Sie“, so der Russe. Carlson: „Ich hatte zu dem Zeitpunkt gerade etwas anders zu tun.“ Putin: „Sie mögen ein Alibi haben, ihre Regierung aber nicht“. Putin hat die Tatsache, dass Deutschland nach wie vor ein gehorsamer Vasall der USA ist und Berlin fremden Interessen dient, klar erkannt.
Der russische Präsident strotzte vor Selbstvertrauen, seine Haltung während des Gesprächs war entspannt, er zeigte sich eloquent. Sein Vortrag war lebendig und flüssig. Putin machte einen spannkräftigen und frischen Eindruck. Welch ein Kontrast zu dem amerikanischen Präsidenten! Irgendwelche Schwächen oder gar Krankheitszustände, welche die westliche Propaganda Putin ständig andichten will, waren nicht zu erkennen.
Die Redaktion
Foto: Das Putin-Interview mit Tucker Carlson. Screenshot von https://tuckercarlson.com/the-vladimir-putin-interview/?utm_medium=email&utm_source=na&utm_campaign=20240208_feb8dailybrief&utm_content=303375.