2023 hat der Österreicher Martin Sellner (geb. 1989 in Wien), Begründer und intellektueller Kopf der Identitären Bewegung im deutschsprachigen Raum, das Buch „Regimechange von rechts“ vorgelegt. Er entwickelt dort eine strategische Perspektive, wie in Deutschland und Österreich die politischen Voraussetzungen geschaffen werden können, die deutsche ethnokulturelle Identität zu bewahren. Sellner sieht vor allem die Notwendigkeit, die illegale Massenzuwanderung mit ihrer kulturellen Überfremdung und Islamisierung zu stoppen und umzukehren. Dazu müsste, so Sellner, der vor(meta-)politische Raum (Kultur, Medien, Bildung usw.) zurückgewonnen, sowie, darauf gründend, stabile rechte parlamentarische Mehrheiten geschaffen werden. Dies sieht Sellner als eine Aufgabe für die kommenden wenigstens 20 Jahre an. (Wir haben das Buch in unserem Deutschland-Journal 2/2023 besprochen, siehe hier.)
Im Frühjahr 2024 folgte nun Sellners Buch „Remigration – ein Vorschlag“, welches sich mit dem „zweiten Schritt“ nach dem notwendigen Stopp der überfremdenden und die indigene Bevölkerung austauschenden Massenmigration beschäftigt. Wie „Regimechange von rechts“ stellt „Remigration“ ein auf akribischer Tatsachenrecherche basierendes Werk dar, welches über eine klare Gliederung und verständliche Sprache verfügt. Auch in diesem Buch macht Sellner von Anfang an deutlich, dass eine Remigration von Ausländern ausschließlich gewaltfrei, human und auf der Basis der geltenden Gesetze durchgeführt werden dürfe. Dies widerlegt die in der Systempolitik und ihrer Mainstreampresse über Sellner verbreitete Verleumdung, er plane eine „millionenfache Deportation von Deutschen mit Migrationshintergrund“.
Doch weder die Ausweisung von deutschen Staatsbürgern, noch von assimilierten Migranten hat Sellner vor. Zielgruppen einer Remigration sollen im wesentlichen solche Ausländer sein, die sich einer Assimilation hartnäckig verweigern, in Deutschland kriminell werden oder das Wirtschafts- und Sozialsystem unverhältnismäßig belasten.
Den Kapiteln voran stellt der Autor die Mahnung: „Remigration ist der Schlüsselbegriff für das 21. Jahrhundert. Sie wird entweder zur zentralen Agenda der deutschen Politik, oder es wird in Zukunft keine deutsche Politik mehr geben“. Das Menetekel an der Wand ist der demographische „Kipppunkt“, an dem eine Umkehr des Bevölkerungsaustausches nicht mehr möglich sein wird. Sellner sieht diesen „Kipppunkt“ in 20 bis 25 Jahren erreicht. Wann er tatsächlich eintreten wird, hängt gem. dem Österreicher aber auch von der beschleunigten Einbürgerung von Ausländern ab, die dann über das Wahlrecht („ethnische Wahl“) entscheidend zugunsten der Zuwanderer und gegen die indigene Bevölkerung in die deutsche Politik eingreifen könnten.
Das erste Kapitel widmet sich einer sorgfältigen Bestandsaufnahme. Am Beginn steht die Definition des Begriffes „Remigration“, wie wir sie oben bereits andeuteten, gefolgt von der Feststellung, dass die heutige deutsche Bevölkerungspolitik, basierend auf ideologischem Schuldkult, eine Ersetzungsmigration verfolgt, d.h. das Verschwinden der indigenen Deutschen und ihrer Kultur anstrebt. Dem stellt Sellner eine „identitäre Bevölkerungspolitik“ entgegen, die einerseits die Bewahrung der deutschen ethnokulturellen Identität in den Vordergrund stellt, an Migranten andererseits die klare Forderung nach Assimilation richtet. Schließlich mahnt Sellner die Verschärfung des Staatsbürgerschaftsrechtes sowie strikte Quoten für die Zuwanderung an.
Im zweiten Kapitel beschreibt Sellner die Remigration näher. Vor allem nennt er die Personengruppen, um die es geht: Asylanten, Ausländer und nicht assimilierte deutsche Staatsbürger. Für letztere fordert der Autor – freilich in Grenzen – die gesetzliche Möglichkeit des Entzuges der Staatsbürgerschaft, insbesondere für Doppelpassinhaber. Abgelehnte Asylbewerber sollen konsequent abgeschoben werden. Gleiches gilt für Ausländer, die als Arbeitslose die Sozialsysteme belasten und natürlich kriminelle Asylbewerber, Ausländer und Flüchtlinge. Sellner betont, dass Remigration gewaltfrei (wo immer möglich) und freiwillig erfolgen soll. Dazu seien (v.a. finanzielle und wirtschaftliche) Anreize für die Ausreise zu geben und ein Assimilationsdruck aufzubauen, der sich an der deutschen Leitkultur zu orientieren habe. Dieser Druck und Anreize zur Ausreise würden, so der Autor, bereits dazu führen, dass ein beachtlicher Anteil von nicht erwünschten Migranten das Land wieder verlassen würde.
Kapitel drei benennt dann Quoten und Zahlen für die Remigration, wobei Sellner darauf hinweist, dass das heute vorliegende Zahlenmaterial über Migration – politisch gewollt – ausgesprochen unzuverlässig sei. Aus diesem Grunde fordert Sellner den Aufbau eines „Migrationsmonitors“, der erst einmal eine zuverlässige statistische Basis für die Erfassung der Remigranten zu schaffen habe.
Im vierten Kapitel räumt Sellner mit dem Vorurteil auf, Remigration würde schon an juristischen Hürden scheitern. Anhand nationalen und internationalen Rechts verdeutlicht der Österreicher, dass bereits die konsequente Anwendung der geltenden Gesetze und Vorschriften genügen würde, um einen erheblichen Teil der erforderlichen Remigration zeitnah durchführen zu können, insbesondere im Bereich der Asylbewerber, von denen die weit überwiegende Zahl bekanntlich aufgrund der Drittstaatenregelung gar nicht nach Deutschland hätte einreisen dürfen. Sellner schlägt gleichwohl eine Reform des Asylrechtes vor, bei der das subjektive in ein objektives, nicht einklagbares Asylrecht geändert werden soll. Wichtig ist dem Autor auch die Verschärfung des Staatsbürgerschaftsrechtes, gemessen an einer erfolgreichen Assimilation sowie die gesetzlich zu schaffende Möglichkeit, die Staatsbürgerschaft in klar begrenzten Fällen nachträglich wieder entziehen zu können.
Das fünfte Kapitel beschreibt die Umsetzung der von vielen Rechten seit Jahren geforderten „Festung Europa“, d.h. vor allem durch gegen illegale Einwanderung geschützte Außengrenzen der EU. Interessant ist Sellners Forderung nach „Ankerzentren“ und „Musterstädten“, die nach vertraglichen Vereinbarungen mit den entsprechenden Ländern in Nordafrika einzurichten wären. In großzügig ausgestattete Ankerzentren sollen beispielsweise Asylbewerber gebracht werden, die auf die Entscheidung ihres Antrages warten. Diese vorübergehende Lösung wäre dann durch infrastrukturell und wirtschaftlich gut ausgestattete „Musterstädte“ zu ergänzen, in den denen Remigranten auch dauerhaften Aufenthalt und eine wirtschaftliche Existenz finden könnten. Ziel sei stets, die Menschen auf die Rückkehr in ihre ursprüngliche Heimat vorzubereiten. Sellner betont in diesem Zusammenhang, dass es sich dabei keinesfalls um „Zwangseinweisungen“ handeln würde, da jeder Remigrant jederzeit in sein Herkunftsland weiterreisen könne – nur eben nicht zurück nach Europa. „Ankerzentren“ und „Musterstädte“ wären übrigens durch die Europäer einzurichten und zu finanzieren. Sellner betont aber, dass seiner Berechnung nach die Kosten hierfür diejenigen der Folgen der illegalen Massenzuwanderung auf unseren Kontinent weit unterschreiten würden.
Im sechsten und siebten Kapitel widmet sich Sellner den ethischen und politischen Aspekten der Remigration, wobei er wiederum weit verbreitete Irrtümer ausräumt. Er weist nochmals eindringlich darauf hin, dass Remigration gewaltfrei wo immer möglich, human und stets auf Grundlage der bestehenden Gesetze erfolgen solle. Willkür und Unmenschlichkeiten müssten, so der Autor, auf jeden Fall ausgeschlossen werden. Würde den Deutschen durch die Politik die Durchführbarkeit und die (insbesondere wirtschaftlichen) Vorteile der Remigration – auch für die Remigranten selber – vor Augen geführt werden, würden sich für die entsprechenden Maßnahmen zweifellos das notwendige Verständnis und die erforderlichen Mehrheiten ergeben.
Im achten und letzten Kapitel unternimmt Sellner es anhand von einzelnen Migrantengruppen in Deutschland beispielhaft, sein Konzept der Remigration noch einmal zu verdeutlichen: den Türken und den Afghanen. Es folgen dann noch Beispiele historischer Migration, die als gelungen bezeichnet werden können – auf den Fidschiinseln, in Pakistan, in Griechenland und in der Türkei sowie in Südafrika und Algerien, wobei sich laut dem Autor diese Exempel nur sehr eingeschränkt als Vorbilder eignen würden, da sie teilweise Ergebnisse kriegerischer Ereignisse waren.
Zum Schluss folgt noch einmal Martin Sellners eindringlicher Appell, dass es aus seiner Sicht zur Remigration keine Alternative gebe, solle in wenigen Jahrzehnten die deutsche Identität im eigenen Lande nicht nur noch eine Nischenrolle innerhalb einer dann mehrheitlich islamisch geprägten, multikulturellen Gesellschaft spielen.
In den verschiedenen Kapiteln des Buches wiederholt Sellner neben dem Gebot der Humanität und der Rechtsstaatlichkeit auch die Tatsache, dass Remigration in erster Linie nicht wirtschaftliche, sondern ethnokulturelle Ziele hat, nämlich im Zentrum den Erhalt der deutschen Identität. Dass er Migration nicht grundsätzlich ablehnt und auf „Null“ bringen will, betont der Österreicher ebenfalls mehrfach. Vor allem Migranten aus kulturnahen Ländern (Europa und Übersee) seien willkommen, wenn ihre Zuwanderung den eigenen nationalen Interessen entspräche und die Zuwanderer vorbehaltlos zur Assimilation in die deutsche Kultur bereit seien. Gleiches gelte auch für Migranten aus anderen Regionen der Welt, freilich zahlenmäßig in engen Grenzen, sofern diese Willens und in der Lage seien, dieselben Anforderungen zu erfüllen.
Martin Sellner propagiert in seinem Buch also weder die willkürliche „Deportation“ von Migranten, noch lehnt er Einwanderung grundsätzlich ab. Das Credo ist allerdings, dass sich Zuwanderung an den nationalen Interessen zu orientieren hat und keine Gefährdung für den Bestand der deutschen Kultur darstellen darf.
Nach „Regimechange von rechts“ ist „Remigration“ ein Buch, das unbedingt von allen gelesen werden sollte, die sich im Sinne der Reconquista für einen grundsätzlichen Politikwechsel in Deutschland (und Österreich) einsetzen wollen.
Sellner, Martin: Remigration – ein Vorschlag. Antaios-Verlag, Schnellroda, 2024. 184 Seiten, € 17.-.
Rezensent: Stephan Ehmke