Trauer um Fritjof Berg

Die SWG trauert um ihren treuen Gefolgsmann und Kameraden Fritjof Berg, der in den ersten Julitagen 2024 im Alter von 93 Jahren verstarb.

Fritjof Berg war gebürtiger Königsberger. Nach der Vertreibung aus seiner geliebten ostpreußischen Heimat schlug der Sohn eines Bäckermeisters mit seinen Eltern zunächst in Niedersachsen neue Wurzeln. In Göttingen nahm er das Studium der Rechtswissenschaften auf, welches er trotz aller Widrigkeiten der Nachkriegszeit erfolgreich mit dem Zweiten Staatsexamen abschloss. Beruflich gelangte er in den Dienst der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, wo er in Hannover und zuletzt in Kiel als Justiziar im Dienstrang eines Regierungsdirektors tätig war.

Bereits als Werkstudent wurde Fritjof Berg landsmannschaftlich tätig, indem er an der Universität Göttingen heimatvertriebene Kommilitonen in einer Studentenverbindung sammelte. Dort lernte er auch seine spätere Ehefrau Hannelotte, geborene Behrend aus Angerburg, kennen. Aus der glücklichen Ehe gingen zwei Söhne hervor, die ebenfalls die Juristenlaufbahn einschlugen. Hannelotte Berg, die in Kiel lange Jahre der Hilfsgemeinschaft Ostpreußen vorstand, war ihrem Fritjof bereits vor mehr als zehn Jahren in die Ewigkeit vorausgegangen.

Innerhalb der Landsmannschaft Ostpreußen versah Fritjof Berg verschiedene Ämter, darunter den Vorsitz der Stadtgemeinschaft Königsberg. Neben seiner Familie galt der unverlierbaren Heimat Ostpreußen die ganze Liebe des Patrioten. Bereits in den 1970-er Jahren war Fritjof Berg mit seiner Frau und den jungen Söhnen in den von Polen verwalteten Teil Ostpreußens gereist, damals noch unter den größten Widrigkeiten. Über seine Erlebnisse verfasste er einen Bericht, der in Buchform 1978 von der SWG mit dem Titel „Über die Weichsel – eine deutsche Rückkehr“ herausgegeben wurde.

Auch darüber hinaus wurde Fritjof Berg schriftstellerisch tätig. Noch im hohen Alter von 91 Jahren veröffentlichte er die Erinnerungen an seine Königsberger Jugend, an die Vertreibung und den Neuanfang in Westdeutschland in drei umfangreichen Bänden unter dem Titel „Land der dunklen Wälder – Erinnerungen und Wege eines Ostpreußen“.

In den 1980-er Jahren wurde Fritjof Berg auch kommunalpolitisch aktiv: Er gründete in Kiel die „Liste Ausländerbegrenzung“, die Bedrohung der ethnokulturellen Identität der Deutschen durch unkontrollierte Masseneinwanderung klar erkennend. Trotz dienstrechtlicher Schwierigkeiten trat er mit seiner Partei zu Kommunalwahlen an.

Der Verteidigung des Deutschtums, vor allem hinsichtlich des unzerstörbaren Rechtes des deutschen Volkes an der ostdeutschen Heimat, galt Fritjof Bergs lebenslanges Streben. Sein Wahlspruch blieb dabei stets „Verzicht ist Verrat“, wie ihn einst der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher formuliert hatte. Wie ungezählte seiner Landsleute konnte er den Verlust der Heimat nie überwinden.

Die SWG wird Fritjof Berg gemeinsam mit seiner Hannelotte, die nun bei Gott wieder vereint sind, für immer ein ehrendes Gedenken bewahren.

Für den Vorstand und alle Mitglieder und Förderer

Stephan Ehmke

Vorsitzender

Foto: Fritjof Berg bei einem Besuch seiner ostpreußischen Heimat im Jahre 1990 auf der Kurischen Nehrung.

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