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von Dr. Walter Post
Am 6. August 2024 nahm der Krieg in der Ukraine eine unerwartete Wendung, als eine ukrainische Offensive vom ukrainischen Oblast Sumy aus die Grenze nach Rußland überschritt und in den Oblast Kursk vordrang. Das ukrainische Oberkommando eröffnete eine neue Front zu einem Zeitpunkt, zu dem sich die militärische Lage im Donbaß zunehmend zu Ungunsten der ukrainischen Streitkräfte entwickelte.
Der plötzliche Ausbruch von Kämpfen im Raum um Kursk hat natürlich Vergleiche mit der Schlacht von Kursk im Juli 1943 wachgerufen. Das deutsche Unternehmen „Zitadelle“ war eine Offensive mit begrenzten strategischen Zielen, die auf eine gut vorbereitete, tiefgestaffelte sowjetrussische Verteidigung traf.
Im gegenwärtigen Krieg hat die Ukraine im Verlauf der vergangenen zweieinhalb Jahre wiederholt Vorstöße auf russisches Gebiet, insbesondere in den Oblast Belgorod, unternommen, die aber jedes Mal in einem militärischen Desaster endeten. Das jüngste Unternehmen gegen Kursk unterscheidet sich von früheren Episoden jedoch dadurch, daß diesmal reguläre Brigaden der ukrainischen Armee statt paramilitärischer Verbände des ukrainischen Militärnachrichtendienstes HUR[1] zum Einsatz kamen. Bei früheren Vorstößen in Richtung Belgorod wurden von den Ukrainern irregulären Formationen wie die „Legion der Freiheit Russlands“ oder das „Russischen Freiwilligenkorps“ eingesetzt. Es handelte sich dabei um russische Paramilitärs, die angeblich eine Befreiung Rußlands von der Herrschaft Putins anstreben, tatsächlich jedoch nur Marionetten des Kiewer Regimes sind.
Bei dem Angriff auf Kursk wurden diesmal jedoch reguläre ukrainische Armeebrigaden eingesetzt, außerdem mehrere Tausend Söldner, die großenteils aus NATO-Staaten stammten.
Was an der ukrainischen Operation gegen Kursk auffällt ist die Tatsache, daß sie vom Hauptkriegsschauplatz im Donbaß mehr als als 200 Kilometer weit entfernt liegt. Hier sind insbesondere die ukrainischen Stellungen um die Städte Pokrowsk und Ugledar schweren russischen Angriffen ausgesetzt. Die ukrainische Operation im Raum von Kursk bot keine Möglichkeit, den ukrainischen Truppen an den besonders kritischen Fronten des Krieges Unterstützung zu gewähren.
Über die strategischen Ziele, die die ukrainische Führung mit dieser Operation anstrebt, herrschte bei den Beobachtern allgemeines Rätselraten; es boten sich im Prinzip vier verschiedene Möglichkeiten an:
1) Sechzig Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt liegt in der kleinen Stadt Kurtschatow (benannt nach Igor Kurtschatow, dem Vater der sowjetischen Atombombe) das Kernkraftwerk Kursk. Die Nähe einer so offensichtlich bedeutenden wie potenziell gefährlichen Anlage so nah am Schauplatz der Kämpfe verleitete viele Beobachter zu der Annahme, daß das Kernkraftwerk das eigentliche Ziel der Ukrainer sei. Dabei gingen sie von der Hypothese aus, daß das Kiewer Regime das Kraftwerk quasi als Geisel nehmen und damit drohen könnte, es zu zerstören und eine Umweltkatastrophe heraufzubeschwören. Das Kernkraftwerk Kursk befindet sich derzeit in einer Übergangsphase, wobei die vier älteren RBMK-Reaktoren (ähnlich denen in Tschernobyl) abgeschaltet und durch neue WWER-Reaktoren ersetzt werden. Eine Sprengung dieses Kernkraftwerks würde nicht nur große Teile Südrußlands, sondern auch der Ukraine und Mittel-Osteuropas radioaktiv verseuchen.
2) Eine andere Interpretation besagte, daß der ukrainische Vorstoß auf Kursk die russische Führung dazu veranlassen sollte, Kräfte von anderen Frontabschnitten, insbesondere aus dem Donbaß, abzuziehen. Die Ukraine führt diesen Krieg aber mit grundsätzlich zahlenmäßig unterlegenen Kräften, was bedeutet, daß jede Verlängerung der Front ihre eigenen Linien schwächt. Die Eröffnung einer neuen und strategisch isolierten Operationsachse wirkt sich auf die zahlenmäßig unterlegene Streitmacht zwangsläufig negativ aus, da sie aus mathematischen bzw. geometrischen Gründen Kräfte von anderen Frontabschnitten abziehen bzw. die eigenen Verteidigungslinien ausdünnen muß.
Das größere Problem für die Ukraine ist jedoch, daß die Russen eine völlig neue Nordarmee gebildet haben, die den Raum Belgorod, Kursk und Brjansk abdeckt. Der ukrainische Vorstoß auf Kursk erzwang natürlich den Einsatz russischer Reserven, der russische Generalstab griff aber nicht, wie von Kiew erhofft, auf russische Verbände im Donbaß zurück, sondern auf Kräfte der neuen Nordarmee. Dafür scheint das Kursker Unternehmen die ukrainischen Kräfte im Donbaß erheblich geschwächt zu haben. Rußland hat derzeit ungefähr 50 Divisionsäquivalente an der Front, die Ukraine vielleicht 33 – ein Vorteil für die Russen, der bestehen bleibt, egal wie diese Kräfte an der Front verteilt werden. Die Verlängerung der Front um 100 zusätzliche Kilometer bei Kursk schlägt der Tatsache ins Gesicht, daß die ukrainische Führung, um Kräfte zu sparen, eigentlich die Gesamtfront verkürzen müßte.
3) Eine weitere Überlegung legt nahe, daß Kursk ein Versuch sein könnte, die Position Kiews für Verhandlungen mit Rußland zu stärken. Ein anonymer Berater von Selenskyj erklärte gegenüber der „Washington Post“, daß der Sinn der Operation darin bestehe, russisches Territorium zu besetzen, um ein Objekt zu erhalten, das in Verhandlungen ausgetauscht werden kann. Diese Version wurde von dem Berater im Präsidialamt der Ukraine Mychajlo Podoljak bestätigt.
Ein solcher Plan würde aber auf ein schwer zu überwindendes Problem stoßen. Der Donbaß, das Herzstück der russischen Kriegsziele, ist eine hoch urbanisierte Region mit fast sieben Millionen Einwohnern, die – zusammen mit den von Rußland annektierten Oblasten Saporoschja und Cherson – eine strategisch wichtige Landbrücke zur Krim bildet. Außerdem gewährt dieser Landkorridor Rußland die Kontrolle über das Asowsche Meer und einen Großteil der Schwarzmeerküste. Es ist daher kaum vorstellbar, daß der Kreml seine Kernziele aufgeben würde, nur um im Gegenzug ein paar kleine Städte im Südwesten des Oblast Kursk zurückzuerhalten.
Wenn die Regierung in Kiew geglaubt hat, daß die Eroberung russischen Territoriums Moskau für Friedensgespräche zugänglicher machen würde, hat sie sich völlig verkalkuliert. Putin und Vertreter des Außenministeriums gaben zu verstehen, daß aufgrund der Kursker Operation Verhandlungen ausgeschlossen seien.
4) Eine vierte Erklärung ist die, daß der ukrainische Vorstoß auf Kursk eine Public-Relations-Aktion war, mit der die Kiewer Regierung die Moral der eigenen Bevölkerung heben, um weitere Unterstützung der NATO-Staaten werben und die russische Seite demoralisieren wollte. Es gibt aber keinerlei Anzeichen dafür, daß der Wille des Kreml, seine ursprünglichen Ziele weiter zu verfolgen oder die Bereitschaft der russischen Gesellschaft, den Krieg weiterhin zu unterstützen, nachgelassen hätten.
Es gibt bisher nur unvollständige Angaben dazu, welche ukrainische Kräfte an der Kursker Operation teilgenommen haben bzw. teilnehmen. Die Lage wird weiter dadurch verkompliziert, daß die Ukrainische Armee im Raum Kursk keine vollständigen Brigaden, sondern nur Teilverbände einsetzt. Mitte August waren Teile von nicht weniger als fünf mechanisierte Brigaden (22., 54., 61., 88., 116.), eine Territorialverteidigungsbrigade (103.), zwei Luftlandebrigaden (80. und 82.) und eine Reihe angeschlossener Bataillone im Einsatz. Seitdem wurden etliche Verbände als Reserven nachgeschoben. Die Gesamtstärke der im Raum Kursk eingesetzten ukrainischen Truppen dürfte irgendwo zwischen 12.000 und 30.000 Mann liegen. Auffallend ist weiterhin die große Zahl verschiedenster gepanzerter Fahrzeuge, vor allem aus NATO-Beständen, die im Raum Kursk versammelt wurden.
Die Situation scheint der deutschen Praxis des Zweiten Weltkriegs, Kampfgruppen zu bilden, sehr ähnlich zu sein. Als die Wehrmacht in der zweiten Kriegshälfte zunehmend in Krisensituationen geriet, bildeten die deutschen Kommandeure improvisierte Formationen, die aus Untereinheiten bestanden, die je nach Bedarf aus der Front herausgezogen wurden: Man nahm ein Infanteriebataillon aus dieser Division, ein Dutzend Panzer aus jener Division, requirierte eine Batterie aus diesem Regiment und schon hatte man eine Kampfgruppe. Allerdings besitzen solche improvisierten Kampfgruppen in aller Regel nicht die Kampfkraft organisch gewachsener Verbände.
Dem Anschein nach hatte die ukrainische Führung bei dem Vorstoß in den Oblast Kursk das Überraschungsmoment auf ihrer Seite. Diese Tatsache wirkt angesichts der Allgegenwart russischer Satelliten und Aufklärungsdrohnen über dem gesamten Kriegsgebiet zunächst überraschend.
Tatsächlich war das Gelände im Grenzraum zwischen Sumy und dem Oblast Kursk für die Ukrainer günstig. Auf der ukrainischen Seite ist das Gebiet von dichtem Wald bedeckt, der dem Aufmarsch der ukrainischen Kräfte eine gute Tarnung bot, gleichzeitig ist der für die Logistik wichtige Eisenbahnkonotenpunkt Sumy nur 30 Kilometer von der Grenze entfernt. Es gelang es den ukrainischen Truppen, die schwache russische Verteidigung zu überrumpeln und die Grenze in den ersten Stunden zu durchbrechen. Teile des ukrainischen 88. Regiments konnten die am Grenzübergang stationierte russische Schützenkompanie festsetzen und eine beträchtliche Zahl Gefangene machen.
Es wurde aber schnell klar, daß der ukrainische Vormarsch auf die Stadt Sudscha, die etwa acht Kilometer von der Grenze entfernt liegt, durch die rasche Verlegung russischer Reserven in das Kampfgebiet ins Stocken geriet. Die ukrainischen Streitkräfte verbrachten den Großteil des 7. und 8. August damit, ihre Positionen nördlich von Sudscha zu konsolidieren und die Stadt einzuschließen. Bereits am folgenden Tag kam der ukrainische Vormarsch durch die russischen Gegenmaßnahmen weitgehend zum Stillstand. Tatsächlich blieb der ukrainische Raumgewinn sehr begrenzt, er erstreckte sich von Korenewo im Westen bis nach Pljechowo im Osten, was einer Breite von etwas mehr als 40 Kilometern entspricht. Die größte Tiefe des Vorstoßes beträgt etwa 35 Kilometer.
Die ukrainischen Stellungen um Sudscha und ihre rückwärtigen Verbindungen liegen in einem Gebiet mit wenigen und schlechten Straßen, was die ukrainische Logistik Angriffen von russischen Lancet- und FPV-Drohnen aussetzte. Die ukrainische Luftverteidigung litt im Operationsgebiet von vorneherein unter dem Problem, daß die schwindenden Flugabwehrraketensysteme der ukrainischen Streitkräfte in unmittelbarer Nähe zur russischen Grenze stationiert werden mußten, was diese zu einer leichten Beute von russischen Kamikazedrohnen und Kurzstreckenraketen vom Typ Iskander M machte.[2]
Am 5. September 2024 wurde der russische Präsident Wladimir Putin während des 9. Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok von der Journalistin Alexandra Suworowa nach seiner Einschätzung der militärischen Lage bei Kursk und im Donbaß befragt; Putin zeigte sich optimistisch:
„Was den militärischen Aspekt der Angelegenheit angeht, habe ich bereits gesagt, dass der Feind uns nervös machen, uns in Hektik versetzen, Truppen von einem Sektor in einen anderen verlegen lassen und unsere Offensive in Schlüsselsektoren, vor allem im Donbaß, stoppen wollte. Die Befreiung des Donbaß ist unser vorrangiges Ziel. Hat der Feind Erfolg gehabt? Nein, er hat nichts erreicht.
Erstens haben unsere Streitkräfte die Lage stabilisiert und begonnen, den Feind allmählich aus den Grenzgebieten zu verdrängen. Zweitens steht unserer Offensive [im Donbaß] nichts im Wege, und das ist das Wichtigste. Im Gegenteil, durch die Verlegung seiner ausreichend großen und gut ausgebildeten Einheiten in die Grenzgebiete [bei Kursk] hat der Feind seine Positionen in Schlüsselsektoren geschwächt und unsere Truppen haben ihre Angriffsoperationen beschleunigt. Wir haben seit langem keine so beeindruckenden Gebietsgewinne mehr erzielt.“
Dann erklärte Putin zum ersten Mal öffentlich, welches strategische Ziel die russische Führung im Ukrainekonflikt eigentlich verfolgt, nämlich nichts weniger als die vollständige Zerschlagung der ukrainischen Streitkräfte:
„Und nicht zuletzt hat der Feind enorme Verluste an Personal und Ausrüstung erlitten … Die Situation könnte zum Zusammenbruch der Front in den kritischsten Gebieten führen und einfach den vollständigen Verlust der Kampffähigkeit der gesamten Streitkräfte [der Ukraine] zur Folge haben, was [auch] unser Ziel ist.“[3]
Die ukrainischen Verluste bei Kursk haben mittlerweile tatsächlich verheerende Ausmaße angenommen. Am 1. Oktober 2024 gab das Russische Verteidigungsministerium in Moskau bekannt, daß die Streitkräfte der Ukraine im Raum Kursk seit Beginn der Kämpfe mehr als 19.500 Gefallene und Schwerverwundete, 135 Kampfpanzer, 98 gepanzerte Mannschaftstransportwagen, 859 Schützenpanzer, 569 Kraftfahrzeuge, 155 Artilleriesysteme, 33 Mehrfachraketenwerfer, darunter 8 HIMARS und 6 amerikanische Mehrfachraketenwerfer, 9 Flugabwehrraketensysteme, 38 Systeme für elektronische Kriegführung, 9 Konterbatterieradarsysteme sowie 33 Pionier- bzw. Bergepanzer verloren haben.[4]
Angesichts dieses Desasters stellen manche Beobachter mittlerweile die Frage, ob der Kiewer Führung am 6. August wirklich eine Überraschung gelungen ist, oder ob nicht der russische Generalstab die Offensive abgewartet hat, weil er klar erkannte, daß dieses Unternehmen für die Ukrainer unvermeidlich in einer Katastrophe enden werde. Die Kämpfe bei Kursk verschlangen massenhaft ukrainische Kräfte, die an der Front im Donbaß dringend benötigt worden wären. Die russischen Streitkräfte erzielten dort rasche Geländegewinne und konnten nach zwei Jahren erbitterter Kämpfe endlich die angeblich uneinnehmbare „Festungsstadt“ Ugledar im südlichen Donbaß stürmen und eine ukrainische Eliteeinheit, die 72. Mechanisierte Brigade, dort einschließen. Ugledar wurde offiziell am 1. Oktober 2024 von der 36. unabhängigen Garde-Motor-Schützen-Rot-Banner-Brigade „Lozowskaya“ eingenommen.[5] Im Oblast Kursk ist die kampfstarke ukrainische 82. Sturmbrigade, die die Offensive am 6. August anführte, mittlerweile von der Einkesselung bedroht.[6] Gleichzeitig steht die Russische Armee vor den Toren der Stadt Pokrowsk, dem wichtigsten Eisenbahnknotenpunkt der Ukraine im südlichen Donbaß.
Moskau vertritt nach wie vor die Auffassung, daß der Krieg so lange fortgesetzt werden wird, bis alle gesteckten Ziele erreicht seien. Am 25. September erklärte Außenminister Sergej Lawrow in einem Interview mit TASS: „Der Krieg erfordert einen Sieg. Sie [die westlichen Staaten] verstehen keine andere Sprache. Dieser Sieg wird unser sein, daran haben wir keinen Zweifel.“[7]
Zu den Gesamtverlusten beider Seiten brachten westliche und ukrainische Quellen kürzlich einige interessante Zahlen.
Ein amerikanischer Offizieller erklärte, daß seit Kriegsbeginn 100.000 Russen getötet und 430.000 verwundet worden seien.
Laut der „Financial Times“ berichteten vier ukrainische Kommandeure und ein Dutzend Soldaten aus vier ukrainischen Brigaden, die an der Front bei Donezk eingesetzt sind, daß den neu eingetroffenen Rekruten grundlegende militärische Fähigkeiten und jede Motivation fehlen würden. In vielen Fällen verließen diese ihre Stellungen, sobald sie unter Beschuß gerieten. Die Kommandeure schätzen, daß 50 bis 70 Prozent der neuen Infanteristen innerhalb weniger Tage nach Beginn ihres ersten Einsatzes getötet oder verwundet werden.
Ein Artikel im „Military Watch Magazine“ bestätigt die hohen ukrainischen Verluste: Am 15. September 2023 gab ein Oberstleutnant namens Witalj Bereschnjon, der in der ukrainischen Region Poltawa dient, bekannt, daß seine Einheiten extreme Verluste erlitten hätten. Er stellte fest: „Von 100 Leuten, die in den Einheiten im letzten Herbst dazugekommen sind, sind noch 10 bis 20 übrig, der Rest ist tot, verwundet oder nicht mehr frontverwendungsfähig.“ Das bedeutet eine Verlustrate von 80 bis 90 Prozent.
Der ehemalige Rada-Abgeordnete und ehemalige stellvertretende Kommandeur einer Aidar-Einheit, Igor Mossijtschuk, erklärte, daß die ukrainische Armee bisher wahrscheinlich über 500.000 Opfer zu beklagen habe und präzisierte, daß diese Zahl nur Gefallene, Vermißte und Schwerverwundete umfasse, die Leichtverwundeten seien hier nicht mitgezählt.
Wenn man das übliche Verhältnis von Gefallenen zu Verwundeten von 1:3 oder 1:4 berücksichtigt, könnte die Ukraine unter Einbeziehung der Leichtverwundeten insgesamt 1,5 bis 2 Millionen Ausfälle zu beklagen haben.
Wenn man von der bereits genannten Zahl ausgeht, die besagt, daß Rußland etwa 100.000 Gefallene und 430.000 Verwundete zu verzeichnen habe, dann zeigen Statistiken, daß ca. 15 bis 20 Prozent der Verwundeten nicht mehr frontverwendungsfähig sind, was eine Zahl von ca. 50 bis 80.000 ergibt. Das bedeutet, daß Rußland etwa 100.000 Gefallene plus/minus 20.000, weitere 40 bis 80.000 Invaliden und weitere 350.000 Leichtverwundete zu verzeichnen haben könnte.
Ausgehend von den von Mossijtschuk genannten Zahlen kann man hypothetisch berechnen:
Von den 500.000 ukrainischen Gefallenen und Schwerverwundeten würden die Gefallenen wahrscheinlich etwa 320.000 ausmachen, während die Invaliden 180.000 und die leicht Vewundeten weitere 750.000 zählen.
Damit könnte eine Schätzung der aktuellen Opferzahlen wie folgt aussehen:
Russland: ca. 100.000 Gefallene, 50-60.000 Invaliden, 300.000 Leichtverwundete, insgesamt also 450.000 Opfer.
Ukraine: 320.000 Gefallene, 180.000 Invaliden und ca. 750.000 Leichtverwundete, die Zahl der Gesamtverluste liegt damit zwischen 1,2 und 1,3 Millionen.[8]
Die derzeitigen Frontstärken sollen nach Angaben des „Economist“, der sich auf ukrainische Offizielle beruft, auf 450.000 Ukrainern gegenüber 540.000 russischen Soldaten betragen, wobei die russischen operativen Reserven in Süd- und Weißrußland hier offenbar nicht mitgezählt sind.[9]
Anfang September wurde in London, Paris und Washington mit zunehmender Intensität über die Frage diskutiert, ob man der Ukraine nicht gestatten sollte, mit britischen, französischen und amerikanischen Marschflugkörpern und Kurzstreckenraketenraketen Ziele tief im russischen Hinterland anzugreifen. Die ukrainische Führung erwartete sich von dem Einsatz von „Storm Shadow“- bzw. „Scalp“-Marschflugkörpern und ATACAMS-Kurzstreckenraketen gegen russische Munitionsdepots, Flugplätze und Kommandozentralen eine kriegsentscheidende Wirkung. Tatsächlich verfolgt das Kiewer Regime damit das Ziel, drastische russische Gegenreaktionen zu provozieren die wiederum einen offenen Kriegseintritt der NATO bzw. der USA bewirken könnten.
Die Reaktion aus Moskau ließ an Deutlichkeit wenig zu wünschen übrig. Auf die Frage eines Journalisten entgegnete Wladimir Putin am 12. September in St. Petersburg, daß es nicht darum gehe „dem Kiewer Regime zu erlauben oder zu verbieten, Angriffe auf russisches Territorium durchzuführen.“ Das tue Kiews bereits mit Hilfe von Drohnen und anderen Mitteln. „Aber wenn es um den Einsatz von Präzisionswaffen westlicher Bauart mit großer Reichweite geht“, so fuhr Putin fort, „ist das eine ganz andere Geschichte. Es geht darum, daß die ukrainische Armee … nicht in der Lage ist, mit modernen Präzisionssystemen mit großer Reichweite aus westlicher Produktion anzugreifen. … Das ist nur mit Hilfe von Satelliten-Informationen möglich, über die die Ukraine nicht verfügt, das sind Informationen, die nur von Satelliten der EU oder der USA, also von NATO-Satelliten, kommen. Das ist das Erste.
Das Zweite und sehr Wichtige, vielleicht Entscheidende ist, daß nur NATO-Angehörige Einsatzpläne für diese Raketensysteme erstellen können. Ukrainische Soldaten können das nicht tun.
Es geht also nicht darum, dem ukrainischen Regime zu erlauben, Rußland mit diesen Waffen anzugreifen oder nicht. Es geht um die Entscheidung, ob die NATO-Länder direkt in den militärischen Konflikt verwickelt werden oder nicht. Wenn diese Entscheidung getroffen wird, bedeutet das nichts anderes als eine direkte Beteiligung der NATO-Länder, der USA und der europäischen Länder, am Krieg in der Ukraine … Und wenn das so ist, dann werden wir … die entsprechenden Entscheidungen treffen.“[10]
Für ein für Ende September anberaumtes Treffen mit Präsident Joe Biden in Washington arbeitete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen sogenannten „Siegesplan“ aus, in dem Angriffe auf Ziele im russischen Hinterland eine zentrale Rolle spielen. Der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson gab nach seinem jüngsten Besuch in Kiew in einem Artikel im „Spectator“ einen Einblick. Johnson berichtet, daß Selenskyj „einen dreifachen Plan für den Sieg der Ukraine“ unterbreiten werde, dessen Schlüsselelemente darin bestehen, daß die USA „den Ukrainern das Recht einräumen sollten, die Waffen zu verwenden, die sie bereits besitzen“. Weiterhin wünsche sich Kiew ein Kreditpaket im Umfang von einer halben Billion oder sogar einer Billion Dollar, und schließlich sollte die Ukraine unverzüglich in die NATO aufgenommen werden, damit das Bündnis „den größten Teil der Ukraine schützen und gleichzeitig das ukrainische Recht unterstützen kann, den Rest [des Landes] zurückzuerobern.“ Johnson betonte, daß die Ausweitung der Sicherheitsgarantie nach Artikel 5 der NATO dem Kreml unmißverständlich signalisieren würde, daß es so etwas wie ein „nahes Ausland“ oder eine „Einflußsphäre“ nicht mehr gebe.[11]
Mittlerweile wurde in Moskau eine neue Fassung der russischen Doktrin für den Einsatz von Atomwaffen angekündigt. Bisher sah diese Doktrin vor, daß Rußland seine Nuklearwaffen nur einsetzen würde, wenn es in seiner Existenz als Staat bedroht sei, wenn es selbst nuklear angegriffen werde oder wenn seine Fähigkeiten zur atomaren Abschreckung bedroht seien. Rußland hat, anders als die USA, auf das Recht, einen atomaren Präventivschlag zu führen, bisher verzichtet.
Die Diskussion im Westen, insbesondere in den USA und Großbritannien, dem Kiewer Regime die Erlaubnis zu erteilen, mit von der NATO gelieferten Raketen und Marschflugkörpern Ziele tief im russischen Hinterland anzugreifen, ist in Rußland zu einem Dauerthema in den Medien geworden. Es wird dort offen darüber diskutiert, daß die nukleare Abschreckung, die verhindert hat, daß der Kalte Krieg zu einem heißen Krieg wurde, nur dann funktioniert, wenn der Westen begreift, daß Rußland tatsächlich bereit ist, seine Atomwaffen einzusetzen.
Der Kreml veröffentlichte am 25. September 2024 eine Erklärung zu Veränderungen an der russischen Atomwaffendoktrin, die Präsident Putin bei einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates vortrug. Die russische Führung hat in diesem Papier die Schwelle für den Einsatz von Atomwaffen deutlich herabgesetzt. Putin führte aus:
„In der aktualisierten Fassung des Dokuments [für eine neue Doktrin] wird vorgeschlagen, daß eine Aggression gegen Rußland durch einen Nicht-Kernwaffenstaat, aber mit Beteiligung oder Unterstützung eines Kernwaffenstaates, als gemeinsamer Angriff auf die Russische Föderation betrachtet werden sollte.“
Damit sagt Putin, daß, wenn beispielsweise die Ukraine (ein Nicht-Kernwaffenstaat) Ziele tief im russischen Hinterland mit eigenen Drohnen angreift, wie bereits einige Male geschehen, und dabei von den USA (einem Kernwaffenstaat) unterstützt wird, indem die USA der Ukraine beispielsweise die nötigen Aufklärungsdaten oder Bodenkarten zur Navigation ohne GPS zur Verfügung stellen, Moskau das als gemeinsamen Angriff auf Rußland ansieht. Und zwar mit allen militärischen und Folgen, die auch atomarer Natur sein könnten. Danach wurde Putin noch konkreter:
„Die Bedingungen für den Übergang Rußlands zum Einsatz von Kernwaffen sind ebenfalls klar dargelegt. Wir werden diese Möglichkeit in Betracht ziehen, wenn wir zuverlässige Informationen über einen massiven Start von Luft- und Raumfahrtmitteln und deren Überschreiten unserer Staatsgrenze erhalten. Ich spreche von strategischen und taktischen Flugzeugen, Marschflugkörpern, Drohnen, Hyperschall- und anderen Fluggeräten.“
Putin fuhr fort:
„Wir behalten uns das Recht vor, im Falle einer Aggression gegen Rußland und Weißrußland … Atomwaffen einzusetzen. Alle diese Fragen sind mit der weißrussischen Seite und dem Präsidenten von Weißrußland abgesprochen worden. Das gilt auch für den Fall, daß der Gegner mit konventionellen Waffen eine kritische Bedrohung für unsere Souveränität darstellt.“
Da die NATO in Polen gegenüber der weißrussischen Grenze stark aufrüstet, war dieser Punkt von besonderer Bedeutung. Washington und Brüssel sollen nicht im Zweifel gelassen werden, daß Rußland Weißrußland mit allen Mitteln schützen wird.[12]
Es steht damit außer Frage, daß sich der Ukraine-Konflikt jederzeit zu einer nuklearen Konfrontation zwischen Rußland und der NATO ausweiten könne.
Der Kremlsprecher Dmitri Peskow unterstrich, daß Putins Aussagen „als eine klare Botschaft (an den Westen) verstanden werden sollten. Dies ist eine Botschaft, die diese Länder vor den Konsequenzen warnt, sollten sie sich an einem Angriff auf unser Land mit verschiedenen Mitteln beteiligen, nicht unbedingt mit Atomwaffen.“[13]
Die Konferenz des russischen Sicherheitsrats im Kreml war mit Absicht auf den Vorabend des Treffens zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Präsident Joe Biden im Weißen Haus gelegt worden. Dieser Besuch endete in einem glatten Fehlschlag, Selenskyjs „Siegesplan“ wurde von Biden rundweg abgelehnt. Seine Bitte, der Ukraine zu erlauben, amerikanische und britische Marschflugkörper und Raketen für Angriffe auf Ziele im russischen Hinterland einzusetzen, wurde verworfen. Um ihre Entscheidung zu rechtfertigen, ließ die Biden-Administration sogar eine Geheimdienstbewertung „durchsickern“, die vor einem solchen Schritt ausdrücklich warnte:
„Die Geheimdienste kamen zu dem Schluß, daß die Erfüllung der Bitte der Ukraine, westliche Raketen gegen Ziele tief in Rußland einzusetzen, gewaltsame Vergeltungsmaßnahmen auslösen könnte, ohne den Verlauf des Krieges grundlegend zu ändern.“[14]
Der neu gewählte britische Premierminister Keir Stamer, der amerikanische Außenminister Antony Blinken sowie der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan hatten sich in den Wochen vor dem Washingtoner Treffen dafür ausgesprochen, dem Wunsch Selenskyjs zu entsprechen. Der ausschlaggebende Einspruch kam von US-Verteidigungsminister General Lloyd Austin. Im Pentagon ist man sich – anders als im State Department – der Gefahren, die von direkten Angriffen auf russisches Territorium ausgehen sehr genau bewußt.
Die Zusagen, die Selenskyj vom Weißen Haus letzten Endes erhielt, waren eher mager: Ein acht Milliarden Dollar schweres Militärhilfepaket, außerdem eine weitere Patriot-Flugabwehrraketen-Batterie und das Versprechen, noch ein paar F-16-Piloten auszubilden. Die Aussichten auf eine Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO bleiben nach wie vor vage.
Weder die Demokraten noch die Republikaner konnten der Versuchung widerstehen, den Besuch Selenskyjs für ihren laufenden Wahlkampf zu instrumentlalisieren. Kurz vor dem Ende des offiziellen Besuchsprogramms traf Selenskyj zu einem kurzfristig anberaumten Gespräch mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump im Trump-Tower in New York zusammen. Trump ließ keinen Zweifel daran, daß er die militärische und wirtschaftliche Lage der Ukraine als denkbar ungünstig ansieht, er erklärte: „Die Ukraine existiert nicht mehr, das ist nicht mehr die Ukraine. Es ist unmöglich, die toten Menschen zurückzubringen.“ Trump betonte, daß er den Krieg so schnell wie möglich beenden wolle: „Wir [Trump und Selenskyj] haben ein gutes Verhältnis, und ich habe auch ein gutes Verhältnis zu Putin.“ Selenskyj unterbrach ihn mit den Worten: „Ich hoffe, unser Verhältnis mit Ihnen ist besser“. Darauf entgegnete Trump: „Wie Sie wissen, braucht man zum Tango zwei, aber wir hatten heute ein gutes Treffen.“ Der Ex-Präsident fuhr fort: „Wie gesagt, wenn ich [die Wahl] gewinne, werden wir einen sehr fairen und, wie ich denke, ziemlich schnellen Deal haben. Und ich bin mir sicher, daß Präsident Putin möchte, daß das [der Krieg] aufhört – und das ist eine gute Kombination. Deshalb wollen wir, daß der Deal für alle fair ist.“[15]
Moskau signalisierte mittlerweile, daß es Trumps Vorschlägen für eine Einigung im Ukraine-Konflikt nicht gänzlich ablehnend gegenüberseht. Wladimir Medinski, ein ehemaliger Kulturminister und Berater Putins, der die russische Delegation Ende März 2022 bei den Verhandlungen mit der ukrainischen Regierung in Istanbul leitete, war seitdem von der Bildfläche verschwunden. Erst während des Besuchs des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban in Moskau Anfang Juli 2024 trat er wieder in der Öffentlichkeit auf. Im Kreml-Kommuniqué zu den Gesprächen zwischen Putin und Orban wurde Medinski als Berater des russischen Präsidenten genannt. Orban überbrachte damals erste Vorschläge von Donald Trump zu einr Beendigung des Ukraine-Konflikts.[16]
Die Frage, ob Trump tatsächlich die Wahl gewinnt und wieviel außenpolitischen Gestaltungsspielraum der amerikanische „tiefe Staat“ ihm läßt, ist völlig offen. Selenskyjs groß angekündigter „Siegesplan“ dürfte tatsächlich darauf hinauslaufen, die Bildung einer ukrainischen Exilregierung in Brüssel, London oder Miami vorzubereiten. Miami wäre für Selenskyj besonders praktisch, da er dort bereits ein größeres Anwesen besitzt.[17]
Anmerkungen:
[1] Abkürzung für Holowne uprawlinnja roswidky Ministerstwa oborony Ukrajiny, deutsch Militärnachrichtendienst der Ukraine.
[2] BIG SERGE THOUGHT Back to the Bloodlands: Operation Krepost; Big Serge 21.8.2024;
https://substack.com/@bigserge/p-147487790
[3] Wladimir Putin interviewed by Alexandra Suvorova, in: Plenary session of the 9th Eastern Economic Forum, Vladivostok September 5, 2024
http://en.kremlin.ru/events/president/news/75029
[4] Russian Defence Ministry reports on repelling AFU attempt to invade Russian territory in Kursk region, 1 October 2024; https://eng.mil.ru/en/special_operation/news/more.htm?id=12531275@egNews
[5] Operation True Promise 2: Iran Strikes Again as Missile Barrage Overwhelms Israeli Defenses;
Simplicius the Thinker, 2.10.2024; https://simplicius76.substack.com/p/operation-true-promise-2-iran-strikes
[6] Zelenski’s U.S. Trip Ends In Failure, Moon of Alabama 27.8.2024;
https://www.moonofalabama.org/2024/09/zelenskis-us-trip-ends-in-failure.html#more
[7] M. K. Bhadrakumar, The fog of war is lifting in Ukraine; Indian Punchline 28.9.2024; https://www.indianpunchline.com/the-fog-of-war-is-lifting-in-ukraine/
[8] Israel’s Short-Lived Glory Celebrated by Kneejerk Polemicists, + Ukraine WarUpdates;
Simplicius the Thinker, 29.9.2024; https://simplicius76.substack.com/p/israels-short-lived-glory-celebrated
[9] Ebenda
[10] Ответ на вопрос представителя СМИ ; 12 сентября 2024 года; http://kremlin.ru/events/president/news/75092; deutsch: Putin warnt den Westen: „Direkte Kriegsbeteiligung der NATO-Länder“; Anti-Spiegel 13. September 2024; https://anti-spiegel.ru/2024/putin-warnt-den-westen-direkte-kriegsbeteiligung-de
[11] M. K. Bhadrakumar, Zelensky’s Victory Plan is his survival kit, Indian Punchline 23.09.2024
https://www.indianpunchline.com/zelenskys-victory-plan-is-his-survival-kit/
[12] Putins letzte Warnung an den Westen? Anti-Spiegel 27.9.2024; https://anti-spiegel.ru/2024/putins-letztewarnungan-den-westen/
[13] M. K. Bhadrakumar, The fog of war is lifting in Ukraine; Indian Punchline 28.9.2024; https://www.indianpunchline.com/the-fog-of-war-is-lifting-in-ukraine/
[14] Zelenski’s U.S. Trip Ends In Failure, Moon of Alabama 27.8.2024;
https://www.moonofalabama.org/2024/09/zelenskis-us-trip-ends-in-failure.html#more
[15] Das russische Fernsehen sieht Selenskys USA-Besuch als totalen Fehlschlag an; Anti-Spiegel 1.10.2024; https://anti-spiegel.ru/2024/das-russische-fernsehen-sieht-selenskys-usa-besuch-als-totalen-fehlschlag-an/; s.a. Mason Letteau Stallings, Trump and Zelensky meet in New York; The American Conservative 27.9.2024; https://www.theamericanconservative.com/trump-and-zelensky-meet-in-new-york/
[16] M. K. Bhadrakumar, The fog of war is lifting in Ukraine; Indian Punchline 28.9.2024; https://www.indianpunchline.com/the-fog-of-war-is-lifting-in-ukraine/; s.a. Gilbert Doctorow, John Helmer and betrayal of Russia’s state interests by its own peace negotiator, Dances with Bears 1.10.2024; https://johnhelmer.net/president-putins-medinsky-gambit-istanbul-ii-and-betrayal-of-russias-state-interests/#more-90383
[17] Fall of Ugledar. Zelensky exile plan; The Duran 2.10.2024; https://www.youtube.com/watch?v=UtAHq0nc6cE
Grundlagen der Lagebeurteilung in Form von Aufklärungsergebnisen der beteiligten Streitkräfte fehlen. Sie dürften dem Autor auch nicht vorliegen, da streng geheim eingestuft. Äußerungen von Politikern, Beamten und Journalisten beider Konfliktparteien sind nicht mehr als Propaganda und deswegen weder Fakten noch Teil der Lage. Die USA und Großbritannien liefern schon lange Zieldaten für die ukrainische Artillerie. Bislang hat Russland das nicht zum Anlaß genommen, die Büchse der Pandora zu öffnen.