Wir Deutsche werden nur uns selbst helfen können

von Stephan Ehmke

Nach Donald Trumps erdrutschartigem Sieg bei den US-Präsidentschaftswahlen steigen die Hoffnungen auch bei der politischen Rechten in Deutschland, dass „nun alles anders werden“ wird. Man glaubt, Trump werde sich im Inneren gegen den Tiefen Staat, im Äußeren gegen den Globalismus wenden, die Verständigung mit Russland suchen und nicht zuletzt die europäischen Nationen mit den Deutschen in die Souveränität entlassen.

Doch Vorsicht ist angebracht. Die Töne, die man zuletzt von den Republikanern hörte, sprechen eine deutlich andere Sprache. Trumps designierter Vizepräsident, JD Vance, ließ in Reden keinen Zweifel daran, dass die USA ihre Führungsrolle in der Welt behaupten wollen, was auch für den Dollar als Weltleitwährung gilt. Mike Pompeo, ehemaliger CIA-Chef und Außenminister unter Trump, sagte bei einer Wahlkampfveranstaltung, Amerika werde Israel weiterhin vorbehaltlos unterstützen und den „Feuerring“, gemeint ist ist v.a. der Iran, niederringen. Das klingt nicht nach Frieden, sondern nach noch mehr Krieg. Pompeo, der als CIA-Chef die Aufklärung des Kennedy-Mordes massiv behinderte und mutmaßlich die Ermordung von Julian Assange plante, ist, wie man hört, auch in der kommenden Trump-Regierung für ein hohes Amt vorgesehen.

Für die USA wird Trump zweifellos gut sein. Er wird die Wirtschaft sanieren, möglicherweise einen Teil der weltweiten Militärpräsenz der USA abbauen (keineswegs in Deutschland, s.u.), die illegale Massenzuwanderung einschränken sowie gegen die ausufernde Kriminalität und den Drogenkonsum vorgehen. Ob er den Tiefen Staat attackieren wird, darf bezweifelt werden. Er hat dies trotz Ankündigungen auch in seiner ersten Amtszeit nicht getan. Geheimdienste und Hochfinanz sind zu stark. Noch haben die Neocons im Weißen Haus und in der Republikanischen Partei das Sagen. Auch Trump wird ihnen Tribut zollen müssen.

Ob Trump den Ukraine-Krieg, wie versprochen, „innerhalb von 24 Stunden“ beenden wird, sollte ebenfalls mit Vorsicht gesehen werden. Russland ist auf der Siegerstraße und hat keinen Grund, dem Weißen Haus nachzugeben. Eher wird Trump die Lasten des Krieges nun komplett auf Europa (und damit auf Deutschland) abwälzen und sein Land herausziehen.

Sicher wird Trump auch weiterhin China als den politischen und wirtschaftlichen Hauptgegner der USA ansehen. Allerdings kann man davon ausgehen, dass er den Konflikt um Taiwan nicht verschärfen wird. Trump weiß genau, dass die militärischen Kapazitäten seines Lande keinesfalls ausreichen, um China in die Schranken zu weisen. Dies umso weniger, als China neben Russland die Hauptmacht in der sich rasch ausdehnenden BRICS-Organisation darstellt und damit mächtige Verbündete hat.

Trump hat seinen Wahlkampf unter dem Motto „Make America Great Again“ geführt. Sein Credo ist „America First“. Dies wird sein Handeln nicht nur innen-, sondern auch außenpolitisch bestimmen. Wenn die USA auch angesichts ihrer desaströsen Verschuldung ihre weltweite Militärpräsenz werden reduzieren müssen, auf ihre Führungsrolle zumindest in der westlichen Welt, werden sie keineswegs verzichten.

Das gilt auch für Deutschland. Pompeo sagte als Trumps Außenminister einmal: „Natürlich ist Deutschland unser Vasall“. Er wird seine Meinung kaum geändert haben. Deutschland ist nicht zuletzt als Drehscheibe für die weltweiten Militäroperationen der USA strategisch viel zu wichtig. Rammstein ist der größte Auslandsstützpunkt der USA überhaupt. Er wird derzeit – auf deutsche Kosten – massiv ausgebaut. Trump wird das kaum zurückdrehen.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion war es das klar artikulierte Ziel der USA (Brzeziński, Albright u.a.), Europa wirtschaftlich zu schwächen. Politisch sollte vor allen Dingen eine Verständigung zwischen Deutschland und Russland verhindert werden. Die kürzliche Sprengung der für unser Land wichtigen Ostsee-Pipeline „Nordstream 2“  durch die USA mit Wissen und Duldung der Bundesregierung hat gezeigt, dass dieses Anliegen nie aufgegeben wurde. Das Hineinziehen Deutschlands in den Ukraine-Krieg, ein Konflikt, in dem es keinerlei deutsche Interessen gibt, hat die Kluft zwischen unserem Land und Russland noch einmal vertieft.

Am Beginn seiner Amtszeit muss jeder deutsche Bundeskanzler seinen Vasalleneid in Washington wiederholen. Ob Trump darauf verzichten wird? Ob Trump darauf hinwirken wird, dass die UN-Feindstaatenklausel endlich beseitigt wird? Zweifel sind angebracht.

Deutschland ist immer noch ein besetztes und nicht-souveränes Land. Alle US-Präsidenten seit 1945 haben sorgsam darauf geachtet, dass sich dieser Zustand nicht ändert. Wir sollten uns nicht darauf verlassen, dass Präsident Trump damit ein Ende machen wird, auch wenn er deutsche Wurzeln hat.

Wir Deutsche dürfen uns nicht auf ausländische Hilfe verlassen. Sie wird nicht kommen, weder von den USA, noch von Russland. Schon gar nicht bei der Bekämpfung der Feinde unseres Landes und Volkes im eigenen Land, jene fremdbestimmten Kräfte, die derzeit unsere Wirtschaft zerstören und unsere ethnokulturelle Identität samt all unserer deutschen Werte und Traditionen durch eine unkontrollierte und verfassungswidrige Massenzuwanderung vernichten. Wir werden uns gegen sie nur selbst helfen können. 

Dies aber wird nur gelingen, wenn alle Deutschen endlich erkennen, wer dieser Gegner ist und wo er steht. Es scheint, dass unsere Mitteldeutschen Landsleute dies klarer erkannt haben, als jene im Westen. Was wir deshalb vor allem brauchen, ist eine konservative Regierung des nationalen Interesses. Dieser Erkenntnis sollten wir alle, vor allem an den Wahlurnen, nacheifern. Und der Erkenntnis, dass schließlich nur wir selbst als Nation uns helfen und befreien können.

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