Die ostdeutsche Bevölkerung erkennt zuerst wieder die Vorwendezeit 1989
Die Ostdeutschen denken eben immer noch anders als die Westdeutschen.
- Sie haben zu lange mit den Russen gelebt, um die Russen und Putin als Kriegsgefahr zu akzeptieren. Immerhin sind die Russen nach 1989 als einzige Besatzungsmacht friedlich ohne Gegenleistung abgezogen.
- Die „Ossis“ sehen aber auch kritisch die Unterwürfigkeit der Altparteien zu den USA, der NATO und der EU. Sie haben sich bei der Wiedervereinigung ein friedliches, neutrales Deutschland gewünscht.
- Die Mehrheit der „Ossis“ ist angewidert von der täglichen Hass- und Hetzpropaganda der von der Regierung bezahlten und gesteuerten westdeutschen Medien gegen Putin, Russland und sogar gegen die politische Opposition (AfD). Sie glaubten, dass „Freiheit und Demokratie“ Diskussion und Kompromiss seien statt Ausgrenzung, Brandmauer und Sprechverbot.
- Vor allem sind die „Ossis“ aber aus langer Erfahrung wachsamer gegen Regierungspropaganda und gegen betrügerische Falschmeldungen der Regierung und ihrer Medien. Denn das haben sie bis 1989 genauso erlebt.
- Die Ostdeutschen hatten sich unter dem Kommunismus an politische Schizophrenie gewöhnt: offiziell war alles fortschrittlich, positiv, wirtschaftlich erfolgreich und gut für die Bevölkerung; in Wirklichkeit aber wurde die Bevölkerung politisch belogen, betrogen, wurde der absehbare wirtschaftliche Zusammenbruch der DDR geleugnet und durfte darüber offiziell nicht gesprochen werden. So haben die Menschen die Situation offen nur innerhalb der Familien besprechen können, wurde die Familie als Schutzwall gegenüber der öffentlichen Betrügerei immer mehr zum Rückzugsort – wie heute.
- In der Endphase der DDR wurden der Witz und die Kritik an der Führungselite immer stärker und reagierte die Führungselite immer gereizter und brutaler auf diese Kritik. In Ostdeutschland ist deshalb das rot-grüne „Denunziantengesetz“ über Förderung und Straffreiheit der Meldung von Regierungskritik und die von Habeck (500 Anzeigen), Faeser u.a. versuchte Verhinderung von Meinungsfreiheit durch Strafanzeigen besonders unbeliebt. Wieder versuchte eine sich selbst zerstörende Regierung wie vor 1989, mit Polizei und Justiz ihre Kritiker zu vernichten.
- Zu DDR-Zeiten war alles verboten, was nicht speziell erlaubt war. In Westdeutschland war dies vor Jahrzehnten umgekehrt. Inzwischen aber hat die Regulierung und Verbürokratisierung unseres Staates wieder ein solches Ausmaß angenommen, dass – vor allem in Umweltfragen – schon wieder alles verboten ist, was nicht speziell erlaub ist. Die „gelernten Ossis“ sehen auch hier wieder Parallelen.
- Die DDR nannte sich „Demokratische Republik“, war aber undemokratisch. In Westdeutschland kämpfen jetzt Leute angeblich für „Freiheit und Demokratie“, welche die Demokratie vorsätzlich abbauen: Sie haben tausende von Dorf-Parlamenten durch Konzentration in Samtgemeinden abgebaut, um mit mehr Einwohnern höhere Beamtengehälter zu erzielen, sie haben – wie die DDR – die Regelungskompetenzen zentralisiert (sogar 80 % unserer Regulierungen aus der Mitbestimmung der Bürger in die EU-Bürokratie verlagert), Merkel ließ einen demokratisch gewählten Ministerpräsidenten ersetzen, weil dieser „mit den falschen Stimmen gewählt“ worden sei, die Altparteien haben eine vor allem im Osten beliebte politische Alternative sogar mit einer undemokratischen „Brandmauer“ von jeder politischen Mitwirkung ausgeschlossen und beschimpfen die AfD als „Ossi-Partei“, weil diese keine Massenimmigration und keinen Krieg mit Russland will.
- Der politische Zusammenbruch der DDR hatte wirtschaftliche Ursachen: Überschuldung, Überregulierung und Zwangswirtschaft.
Die Wirtschaftsfunktionäre Schalck und König wiesen in einem Geheimdokument an den Staatsratsvorsitzenden darauf hin, „dass die Zahlungsfähigkeit der DDR nur noch bis 1990 gesichert werden kann“[1]. Die DDR war damals pleite.
Die Bundesrepublik hat heute 2,5 Billionen Euro Schulden, kann wegen rot-grüner Ausgabeorgien nicht einmal mehr die Infrastruktur erhalten, nicht einmal mehr einen ordentlichen Haushalt aufstellen, sie ist praktisch ebenfalls pleite – mit dem Schlupfloch, von der EZB weiteres Fiat-Geld zur Konkursverlängerung bekommen zu können.
Wie früher in der DDR gilt ebenfalls wieder Ideologie vor Wirtschaftlichkeit („Ökologie statt Ökonomie“) mit Deindustrialisierung, Green Deal, Zwangsökologisierung der Landwirtschaft, Vergrünung der Stahlindustrie und ähnlichen Zwängen zur Unwirtschaftlichkeit, die dann von den grünen Amateur-Ökonomen mit Milliarden Subventionen in unwirtschaftliche und scheiternde Großprojekte des internationalen Großkapitals vergeblich auszugleichen versucht wurden. Die „Ossis“ spüren feinfühliger als die „Wessis“ diesen Absturz unserer Wirtschaft, den sie vor 35 Jahren schon einmal erlebt haben.
- Die „Ossis“ haben 1989 ihre friedliche Revolution gegen Meinungsdiktatur, Ideologiezwang, Denunziantentum und Mangelwirtschaft durch falsche Wirtschaftspolitik erfolgreich beendet. Die Wiedervereinigung ist nicht vom Westen, sondern durch den Aufstand im Osten entstanden.
Nun protestieren die Ostdeutschen ebenfalls wieder gegen grüne Meinungsdiktatur und Ideologiezwang, gegen ihnen aufgezwungene Massenimmigration, gegen eine ideologische Wirtschaftspolitik, welche die Energiekosten verdreifacht und unsere Betriebe deindustrialisiert und gegen undemokratische Brandmauern der Altparteien, welche Kritik an ihren Fehlern nicht dulden.
Kein Wunder, dass die neuen alternativen Kritikparteien den Osten erobern, während die verharrschten Altparteien die neue Gefahrenlage immer noch leugnen und stur an ihren Fehlern festhalten, wo – z. B. in der Massenimmigration – dringend wirkliche Lösungen gebraucht würden. Der Aufstieg von AfD und BSW im Osten zeigt, dass die Ostdeutschen sensibler auf Fehlentwicklungen reagieren, die Folgen bedenken, die sie ja schon einmal erlebt haben und ernsthafter nach Lösungen suchen als die Westfunktionäre.
Die Ostdeutschen fühlen sich – anders als die Westdeutschen – in die DDR-Zeiten zurückversetzt, wenn
- die vom Staat finanzierten oder bestochenen Medien täglich Hass und Hetze gegen jede politische Alternative senden,
- in Schulen, Hochschulen, Medien nur noch rot-grüne Regierungspropaganda verbreitet werden muss,
- in einem Denunziantengesetz zur Denunziation gegen alternative Meinungen aufgefordert und dies für straffrei erklärt wird,
- Verfassungsschutz und Staatsanwaltschaft zur Verfolgung der Opposition missbraucht werden,
- von Faeser finanzierte Antifa-Terrorgruppen bundesweit Veranstaltungen der Opposition sabotieren, deren Wohnungen besprühen, Autos zerstören und sie persönlich sogar mit Giftspritzen angreifen,
- das Leben der Menschen durch Heizungsgesetz, Hausdämmungsgesetz, Energieverteuerung, Lieferkettengesetz u.a. immer teurer und komplizierter wird,
- ganze Branchen wie Gastronomie, Landwirtschaft (2 % jährliche Produktionseinschränkung), Freie Berufe, produktives Gewerbe an von der Regierung verursachten Kostensteigerungen zugrunde gehen
- und das Maß an Bürokratie und Regulierung inzwischen bis zur Verwaltungswirtschaft gesteigert ist.
Die Absturzfolgen dieser schon von Merkel eingeleiteten schwarz-rot-grünen Politik werden immer deutlicher und erzeugen immer mehr Existenzängste – zuerst im Osten.
Statt also eine Brandmauer gegen diese Probleme und Absturzfolgen zu errichten, hätte man besser Korrekturen zu diskutieren und politisch umzusetzen versuchen müssen.
Nun müssen sich auch die unbelehrbaren „Wessis“ auf einen ähnlichen Wirtschafts- und Staatszusammenbruch einstellen, den die „Ossis“ 1989 schon erlebt haben und nun vor den Wessis wieder fürchten.
Mittelstandsinstitut Niedersachsen e.V.
Prof. Dr. Eberhard Hamer
[1] Vgl. Abschrift des Geheimdokuments in Hamer, Eberhard „Ende, Wende, Wiederaufbau“, Hannover 1993, S. 11-15

