Der Kreml siegt weiter

Die Lobeshymnen auf die ukrainischen Angriffe ins Hinterland Russlands, die Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius jetzt anstimmte, zeugen von einer fatalen Realitätsverweigerung oder sind schlicht plumpe Propaganda. Nach übereinstimmenden Expertenanalysen wurden bei den Drohnenattacken auf die sibirischen Flugplätze der russischen strategischen Bomberflotte maximal zehn Maschinen beschädigt oder zerstört. Es ist nicht einmal klar, ob es sich dabei um einsatzbereites Gerät gehandelt hat. Dieser marginale Verlust hat die strategischen Nuklearkapazitäten Russlands überhaupt nicht beeinträchtigt, aber die größte Atommacht in unverantwortlicher Weise provoziert. Gleiches gilt für den Angriff auf die Kertschbrücke, die nach Überprüfung der Schäden wenigen Stunden später wieder für den Verkehr voll nutzbar war.

Von der deutschen Politik und den ihr hörigen Medien wird auch unterschlagen, dass gleichzeitig mit diesen Operationen zwei russische Eisenbahnzüge durch die Ukraine sabotiert wurden, wobei es zivile Opfer gegeben hat. Ein klares Kriegsverbrechen.

Der einzige – und wahrscheinlich von interessierten Kreisen im Westen gewollte – Effekt der ukrainischen Drohnenangriffe war das endgültige Ende der Istanbuler Friedensverhandlungen. Damit dürfte das Schicksal der Ukraine besiegelt sein.

Kurz nach den mutmaßlich von westlichen Geheimdiensten unterstützten Angriffen der Ukraine haben die russischen Vergeltungsschläge eingesetzt. Im ganzen Land wurden militärische Ziele durch Raketen- und Marschflugkörper angegriffen. Dabei kam auch wieder die gefürchtete „Oreschnik“-Hyperschallwaffe zum Einsatz, gegen die es gegenwärtig keine Abwehrmöglichkeiten gibt. Ohnedies verfügt die Ukraine über keinen nennenswerten Flugabwehrkapazitäten mehr. Gerade haben die USA sich geweigert, den Bitten Selenskis nachzukommen, entsprechenden Nachschub zu liefern. Statt dessen erschienen in Kiew Buchprüfer des US-Finanzministeriums, die den Verbleib der zig-Milliarden Dollar aufklären sollen, die offensichtlich im korrupten System der Ukraine verschwunden sind.

Unterdessen hat Russland am Boden eine weitere Großoffensive gestartet, deren operatives Ziel ganz offensichtlich der Fluss Dnjpr ist. Putins Truppen erobern Ort für Ort, Stadt für Stadt in einem bisher nicht gekannten Tempo. Die NATO ist gespalten, die USA haben die Führung des Bündnisses praktisch aufgegeben. Die westeuropäischen Staaten aber sind weder personell noch materiell in der Lage, der russischen Militärmaschinerie Einhalt zu gebieten. Konsequenz: der Kreml siegt weiter. Wer jetzt immer noch auf Krieg statt auf Diplomatie setzt, riskiert den Dritten Weltkrieg.

KMR

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