Der ehemalige US-Richter und jetzige Journalist Andrew Napolitano verurteilte in seiner Sendung auf dem TV-Kanal „Judging Freedom“ am 22.6.2025 den US-Angriff auf den Iran in drastischen Worten als „Kriegsverbrechen“. Hier der Wortlaut seiner Erklärung:
„Was der Präsident der Vereinigten Staaten getan hat, war zutiefst verfassungswidrig, absolut rechtswidrig, ein Amtsvergehen und ein Kriegsverbrechen. Nach unserer Verfassung kann nur der Kongress den Krieg erklären, nicht der Präsident. Und der Kongress kann nur einem Land den Krieg erklären, das eine unmittelbare und ernsthafte militärische Bedrohung für die Vereinigten Staaten von Amerika darstellt. Präsident Trump hat einen Krieg mit dem Iran begonnen, der keine Bedrohung für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten von Amerika darstellt, geschweige denn eine unmittelbare oder ernsthafte, und das unter Berufung auf ein verfassungswidriges Gesetz. Dennoch ist der Präsident gemäß dem Gesetz, der „War Powers Resolution“, verpflichtet, den Kongress zu informieren und ihm Gelegenheit zu geben, zu reagieren, bevor er ein anderes Land angreift. Er kann die Aktion durchführen, aber er muss den Kongress informieren und ihm Gelegenheit zur Reaktion geben. Er hat nicht nur die Verfassung ignoriert, sondern auch dieses Gesetz. So verfassungswidrig es auch ist, es wurde noch nicht von den Gerichten geprüft. Es ist immer noch Gesetz. Der Präsident hat es ignoriert. Menschen zu töten und Eigentum in einem anderen Land ohne triftigen Grund zu zerstören, ist ein Kriegsverbrechen. Es ist moralisch und rechtlich gleichbedeutend mit einem schweren Verbrechen und Vergehen. Es ist ein Amtsvergehen, und es ist an der Zeit, dass die amerikanische Öffentlichkeit und der Kongress etwas dagegen unternehmen“.
Im anschließenden Gespräch mit dem ehemaligen US-Offizier und UN-Waffeninspekteur Scott Ritter wird der US-Angriff auch aus militärischer Sicht beleuchtet. Ritter bestreitet die Aussagen der US-Regierung, der Angriff hätte zur „Auslöschung“ des iranischen Atomprogramms geführt. Der Iran habe, so Ritter, die wichtigen Anlagen schon nach den letzten israelischen Angriffen an andere Orte gebracht, die die USA nicht kennen würden. Daher sei die Aktion militärisch als „Desaster“ anzusehen und hätte lediglich einen politischen Effekt gehabt, nämlich den, die USA als „Schurkenstaat“ erscheinen zu lassen, der das Völkerrecht und die eigenen Verfassung mit Füßen tritt.
Hier können Sie die Sendung ansehen und hier das deutsche Transkript lesen.