Gibt´s die Nato noch?

Der jüngste Nato-Gipfel in den Niederlanden sollte ein Zeichen der Geschlossenheit und Stärke gegen Russland senden. Doch jenseits der Solidaritäts-Worthülsen wurde vor allem eins deutlich: Das Bündnis ist gespalten, die USA haben sich mindestens materiell aus der Nato verabschiedet.

Donald Trump war der umjubelte Held der Veranstaltung. In peinlichen Ergebenheitsadressen huldigte man seiner angeblichen Entschlossenheit im Kampf gegen die iranischen Mullahs und der nicht enden wollenden Unterstützung für Israel, einem Staat, der völkerrechtswidrige Angriffskriege führt. Doch war es, als stünde mit dem US-Präsidenten ein Fremder in der Mitte der europäischen Staatschefs. Wer es sehen wollte, konnte erkennen, dass die Nato inzwischen kopflos geworden ist. Ob es aber eine Nato ohne USA überhaupt noch gibt, muss bezweifelt werden.

Trump hat sich mit seiner Forderung durchgesetzt, dass die USA von den finanziellen Lasten der Nato loskommen. Westeuropa steht jetzt mit der Ukraine allein da. Der ewig um Waffen bettelnde Pseudopräsident aus Kiew ist erneut am Chef des Weißen Hauses abgeprallt. Die USA haben kein Interesse mehr an einem Konflikt mit Russland.

Der Beschluss, bis 2035 fünf Prozent der Bruttoinlandsprodukte der europäischen Nato-Staaten für militärische Zwecke auszugeben, freut vor allem den globalen militärisch-industriellen Komplex sowie die große Schar seiner Lobbyisten aus der Politik, die kräftig daran mitverdienen. Allerdings haben einige osteuropäische Länder bereits angekündigt, dabei nicht mitmachen zu wollen. Welche anderen Länder mit dieser Forderung ohnehin wirtschaftlich überfordert sind, wird sich zeigen.

Die EU und die NATO haben es jedenfalls geschafft, unter tatkräftiger Hilfe ihrer Propagandamedien den Popanz einer angeblichen Bedrohung durch Russland auszubauen und ihre Völker in Kriegsangst zu versetzen. So sollen die Bürger akzeptieren, dass dem militärisch-industriellen Komplex immer mehr und mehr Milliarden zugeschustert werden. Dies alles aber sind Schulden, die dutzende von Generationen abzubezahlen haben, falls dies überhaupt noch möglich ist.

Frankreich und England haben es geschickt verstanden, Deutschland in der Rest-Nato nach vorne zu schieben. Kanzler Merz, der sich offensichtlich gerne als Warlord sieht, hat diese Führungsrolle gerne akzeptiert. Das heißt vor allem, dass Deutschland den Hauptanteil an der Aufrüstung der Nato und dem Ukraine-Krieg tragen wird. Dies bedeutet aber auch, dass unser Land im Falle eines Krieges gegen Russland als Hauptziel auch von Nuklearwaffen betrachtet werden muss. Dazu bedarf es dann auch gar keiner Taurus-Lieferungen mehr. Die Stimmung in Russland ist, bezüglich Deutschland, auch so schon unter Kellerniveau gesunken und befindet sich auf dem Stand von etwa 1944.

Das schert Merz aber nicht, der zur Not auch allein gegen Russland ziehen würde und auch nicht seinen Kriegstreiber-Adepten Kiesewetter, der deutsche Soldaten zusätzlich auch noch für Israel sterben lassen würde. Die Zeche hierfür werden aber nicht die Eliten zahlen müssen, deren Kinder schon längst im sicheren Ausland studieren, sondern der Nachwuchs der in Deutschland noch arbeitenden Bevölkerung. In Bayern will die Regierung jetzt Schulen dazu zwingen, Bundeswehrwerber auch gegen ihren Willen auftreten zu lassen. Von der Schulbank in den Schützengraben? Das hatten wir auch schon mal.

KMR

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