Die preußischen Altkonservativen und ihre Wirkung

Vortrag von Stephan Ehmke bei der Tagung „Alles was recht(s) ist“ der Akademie Europa Aeterna in Wien im Januar 2025

Der Begriff „altkonservativ“ beschreibt zunächst eine Haltung, die mit einem historischen Phänomen verbunden ist: dem Kreis von preußischen Staatsrechtlern, Theologen, Historikern, Offizieren und Politikern aus dem Kreis um Ernst Ludwig und Leopold von Gerlach1, die in den 30-er bis 50-er Jahren des 19. Jahrhunderts die Politik des Königreiches unter Friedrich Wilhelm IV. prägten. Diese „Altkonservativen“ unterscheiden wir von jenen Konservativen, die sich seit dem Beginn der „Neuen Ära“ in Preußen ab 1858 dem Liberalismus, insbesondere dem Nationalliberalismus, öffneten und später unter Otto von Bismarck als „Deutschkonservative“ oder „Freikonservative“ bezeichnet wurden.

Ihnen gegenüber blieben die Altkonservativen, allen voran Ernst Ludwig von Gerlach, ihren ursprünglichen Ideen und Prinzipien treu.2 Die Altkonservativen fanden ihre Nachfolger im Deutschen Kaiserreich, der Weimarer Republik, dem „3. Reich“ und der frühen Bundesrepublik Deutschland. Fast stets standen sie den herrschenden gesellschaftlichen Zuständen kritisch bis ablehnend gegenüber. Das hatte seine Gründe. Viele von ihnen, wie der hinterpommersche Gutsbesitzer und Politiker Ewald von Kleist-Schmenzin3, waren am Widerstand gegen den Nationalsozialismus beteiligt und wurden hingerichtet. Dieser Beitrag soll die Grundzüge altkonservativen Denkens im Preußen Friedrich Wilhelms IV. umreißen …

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