Die russische Winteroffensive

Zur Lageentwicklung in der Ukraine

von Dr. Walter Post

Die Berichterstattung über den Konflikt in der Ukraine wird nach wie vor von einer im größten Maßstab angelegten Propagandakampagne der westlichen Mainstream-Presse beherrscht. Offenbar wurde eine große Zahl von PR-Agenturen damit beauftragt, ein Narrativ zu schaffen, dem zufolge die Ukraine nur noch „eine Offensive weit“ vom Sieg entfernt ist. Mit der Realität hat dies jedoch nicht viel zu tun.

In den ersten Wochen nach Beginn der „Besonderen Militärischen Operation“ schien es so, als ob die russische Führung die Absicht verfolge, den großen Donbaß-Frontbogen westlich von Slawjansk und Kramatorsk mittels einer großen Zangenbewegung aus Nord und Süd abzuschnüren. Dies ist aber nicht geschehen, statt dessen führte die russische Armee den Krieg sozusagen auf „Sparflamme“, indem sie nur Truppen im Umfang von 160.000 Mann zum Einsatz brachte. Gleichzeitig betonte die Moskauer Regierung, daß sie nur begrenzte Ziele verfolge: Kein NATO-Beitritt Kiews, Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine, Schutz der Integrität und Souveränität der Volksrepubliken Donezk und Lugansk.

Aus der Rückschau sieht es so aus, als ob die russische Regierung mit der „Besonderen Militärischen Operation“ anfangs darauf abzielte, Selenskyj und die Regierung in Kiew dazu zu bewegen, in ernsthafte Verhandlungen einzutreten. Diese Rechnung schien zunächst auch aufzugehen, und die russisch-ukrainischen Gespräche in Istanbul führten rasch zu einer ersten Annäherung der Positionen. Dann besuchte jedoch am 11. April 2022 überraschend der britische Premierminister Boris Johnson die ukrainische Hautstadt Kiew. Johnson verlangte von Selenskyj die Einstellung der Verhandlungen mit dem „Kriegsverbrecher“ Putin und bot der Ukraine, wenn sie den Krieg fortsetzte, umfangreiche Finanz- und Waffenhilfe durch die NATO an. Der „Erfolg“ ließ nicht lange auf sich warten, die ukrainische Delegation in Istanbul zog bereits gemachte Zusagen zurück, die Gespräche machten keinerlei Fortschritte mehr und wurden schließlich abgebrochen.

Die russische Armee unternahm ab diesem Zeitpunkt keine größeren Offensivoperationen mehr sondern beschränkte sich auf die strategische Defensive. Die Hauptlast der Kämpfe in der Ostukraine wurde fortan von den Volksmilizen von Donezk und Lugansk, der „Wagner-Gruppe“ (einer halbstaatlichen Söldnertruppe) und Verbänden der Nationalgarde (einer Gendarmerie, Nachfolger der Inneren Truppen des Innenministeriums ) getragen, während die reguläre russische Armee sich auf Logistik, Feuerunterstützung, Aufklärung und Führung beschränkte. Der Krieg nahm jetzt den Charakter eines langsamen Abnutzungskrieges an, wobei die russische Seite sich auf ihre massive artilleristische Überlegenheit verließ.

Einer der Gründe dafür war, daß Moskau eine internationale Isolation vermeiden wollte und sich veranlaßt sah, auf den „Globalen Süden“ und hier insbesondere auf China, Indien und die Türkei Rücksicht zu nehmen. Diese drei Staaten sympathisieren aufgrund ihrer langjährigen Beziehungen zur Sowjetunion bzw. zur Russischen Föderation grundsätzlich mit Moskau, haben aber alle drei eigene Probleme mit Separatisten: China mit Taiwan, Xinjiang und Tibet, Indien mit Kaschmir, die Türkei mit den Kurdengebieten. Für alle drei Staaten war es daher schwierig, den Separatismus der Donbaß-Republiken zu unterstützen. Moskau kam dem entgegen, indem es den humanitären Schutz der Donbaß-Republiken in den Vordergrund stellte, den Krieg als eine Polizeiaktion darstellte und gleichzeitig der Kiewer Führung eine Verhandlungslösung anbot. Während des Gipfeltreffens der „Shanghai Cooperation Organisation” in Samarkand in Usbekistan am 15./16. September 2022 erhielt Putin vom chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping, dem indischen Premierminister Narendra Modi und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan freie Hand, den Konflikt in der Ukraine nicht mehr durch Verhandlungen, sondern durch verstärkten militärischen Druck von Seiten Rußlands zu lösen.

Wenige Tage später, am 21. September, kündigte Präsident Putin eine Teilmobilmachung in Form der Einberufung von 300.000 Reservisten an; dabei handelt es sich nicht um Wehrpflichtige, sondern um „Kontrakt-Soldaten“, d.h. Zeit- oder Berufssoldaten, die bereits in der russischen Armee gedient haben. Am 27. September 2022 wurden in den Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie in den bisher ukrainischen Oblasten Cherson und Saporoschje Volksabstimmungen über den Beitritt dieser Gebiete zur Russischen Föderation abgehalten und drei Tage später der Anschluß offiziell verkündet. Damit sind diese Oblaste integrale Teile der Russischen Föderation. Die NATO-Staaten werden den Anschluß der vier ostukrainischen Oblaste  völkerrechtlich nicht anerkennen, haben aber selbst durch die  Abtrennung des Kosovo von Serbien einen völkerrechtlichen Präzedenzfall geschaffen.[1]

Die Ursache dafür, daß der Kessel um die halb eingeschlossenen ukrainischen Kräfte im Donbaß von der russischen Armee nicht zugemacht wurde, liegt auch in der politischen Zielsetzung bzw. Kriegführung der ukrainischen Regierung und ihrer amerikanischen und britischen Berater. London und Washington stehen nämlich vor dem Problem, daß sie die öffentliche Unterstützung für den Krieg in der Ukraine nicht verlieren dürfen, die seit geraumer Zeit  nachzulassen beginnt. Berichte über schwere Verluste der Ukrainer an Menschen und Material lassen sich in den gleichgeschalteten westlichen Medien viel leichter unterdrücken als große territoriale Verluste. Deshalb haben die ukrainischen Truppen im Donbaß den Befehl erhalten, jeden Meter Boden zu verteidigen, egal was es kostet. Gleichzeitig werden alle greifbaren ukrainischen Reserven sowie die neuesten Waffenlieferungen der NATO ohne Rücksicht auf Verluste an die Front im Donbaß geschickt – direkt vor die Rohre der russischen Artillerie. Der Ausbildungsstand der ukrainischen Reservisten ist mäßig bis schlecht, und die NATO ist materiell gar nicht in der Lage, der Ukraine die Mengen an schweren Waffen und vor allem Munition zur Verfügung zu stellen, die diese am laufenden Band verbraucht.

Der russischen Führung kam dies entgegen, denn sie konnte nun die quantitative und qualitative Überlegenheit der russischen Artillerie  -das zahlenmäßige Verhältnis zur ukrainischen Artillerie beträgt etwa 10 zu 1 – in vollem Umfang ausspielen und die ukrainischen Streitkräfte im Donbaß bei geringen eigenen Verlusten dezimieren. Sieht man sich die Videos auf Telegram und anderen einschlägigen Internetseiten an, dann stellt man fest, daß mehr als 90 Prozent aller Artilleriegeschütze und Mehrfachraketenwerfer, die in der Ukraine von beiden Seiten verwendet werden, noch aus der Sowjetära stammen: 152 mm A20, 152 mm 2A36 „Giatsint“, 152 mm 2A65 „Msta“, Selbstfahrlafetten 122 mm 2S1 „Gwosdika“, 152 mm 2S3 „Akazija“, 152 mm 2S19 „Msta“-S und 203 mm 2S7M „Malka“, Mehrfachraketenwerfer vom Typ „Grad“ und „Ugaran“. Ihrer Brauchbarkeit und Effektivität tut dies aber keinerlei Abbruch. Es ist außerdem bekannt, daß die Sowjetunion während des Kalten Krieges riesige Vorräte an Artilleriemunition angelegt hat, die wahrscheinlich mehrere zehn Millionen Schuß umfassen.

In den westlichen Mainstream-Medien (mittlerweile auch in deutschen) erscheinen zunehmend Berichte, die den Mangel an Artilleriemunition in der ukrainischen Armee zur Sprache bringen. Die Munition für die Geschütze aus der Sowjetära im Kaliber 152 mm ist weitgehend aufgebraucht, Versuche der USA, diese in ehemaligen Klientel-Staaten der Sowjetunion aufzukaufen, haben kaum noch Erfolg. Die USA und die NATO-Staaten sind deshalb bereits im Sommer 2022 dazu übergegangen, Geschütze im NATO-Kaliber 155 mm mit der dazugehörigen Munition an die Ukraine zu liefern, z.B. Geschütze wie die amerikanische M777 oder Selbstfahrlafetten wie die deutsche Panzerhaubitze 2000, französische CAESAR oder Panzerhaubitzen M109 aus verschiedenen NATO-Staaten. Dabei beschränkte sich die Zahl der gelieferten Geschütze und Selbstfahrlafetten aber nur auf wenige hundert Stück.

So wurden von den USA u.a. 150 Geschütze M777 im Kaliber 155 mm geliefert, die von westlichen Medien als eine Art „Wunderwaffe“ beschrieben wurden. Die M777 ist tatsächlich ein luftverlastbares Leichtbau-Geschütz, das für harten Dauergebrauch nicht geeignet ist. Mittlerweile sind von den Russen mindestens 50 M777 vernichtet worden.[2] Eine weitere „Wunderwaffe“ waren die amerikanischen Mehrfachraketenwerfer vom Typ M142 „HIMARS“ („High Mobility Artillery Rocket System”), die aber das Problem haben, daß sowohl die Abschußfahrzeuge wie die dazugehörigen Raketen nur in relativ geringen Stückzahlen an die Ukraine geliefert werden können. Da die Ausbildung der „HIMARS“-Systeme sehr zeitaufwendig ist, werden sie in der Ukraine von NATO-Personal bedient. Die russische Flugabwehr hat mittlerweile gelernt, einen Großteil der „HIMARS“-Raketen während des Anflugs abzuschießen.

Ebenso wichtig wie die Materiallieferungen sind die Ergebnisse der Satellitenaufklärung und die Einflußnahme auf die Operationsführung durch die USA und Großbritannien. Und ohne die Finanzhilfe der NATO-Staaten wäre der ukrainische Staat, dessen Wirtschaft seit Beginn des Krieges um ein Drittel geschrumpft ist, längst am Ende.

Ein noch größeres Problem ist mittlerweile die Artilleriemunition: Die Depots der NATO-Staaten – einschließlich der USA – sind mittlerweile leer, und die laufende Produktion in den USA beträgt nach Presseberichten ganze 14.000 Artilleriegranaten 155 mm pro Monat! Die ukrainische Artillerie verschießt aber 5.000 bis 6.000 Schuß pro Tag, d.h. die amerikanische Monatsproduktion reicht für weniger als 3 Tage! Die amerikanische Rüstungsindustrie will die Produktion von 155-mm-Granaten bis zum Frühjahr 2023 auf 20.000 Schuß steigern, bis zum Frühjahr 2025 soll diese Zahl auf 40.000 erhöht werden.[3] Dagegen verschießt die russische Artillerie, je nach Frontlage, täglich 20.000 (an ruhigen Tagen) bis 60.000 Schuß (an Großkampftagen), also das 1,5- bis 4,5-fache der amerikanischen Monatsproduktion.[4] Die Produktion von Artilleriemunition durch die anderen NATO-Staaten ist vernachlässigbar. Rußland hat schon ab 2010 damit begonnen, die Produktion von Artilleriemunition auszuweiten und alte Lagerbestände aus der Sowjetära neu mit Pulver zu befüllen, sodaß von einer Jahresproduktion von ein bis zwei Millionen Artilleriegranaten auszugehen ist. Die russischen Streitkräfte haben außerdem allein seit dem 10. Oktober 2022 etwa 1.000 präzisionsgesteuerte Marschflugkörper, Raketen und „Kamikaze“-Drohnen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert mit dem Ergebnis, daß die ukrainische Stromversorgung mittlerweile kurz vor dem Zusammenbruch steht.[5] Äußerungen von Vertretern westlicher Geheimdienste und Militärs, daß den Russen in Bälde die Flugkörper und die Munition ausgehen, sind Ausdruck des Prinzips Hoffnung, haben aber keinen realistischen Hintergrund. Das Problem der USA und der anderen NATO-Staaten ist, daß sie aufgrund der durch die westliche Deindustrialisierung geschaffenen wirtschaftlichen Strukturen die Rüstungsproduktion nur sehr beschränkt erhöhen können. Es müssen dazu erst neue Produktionsanlagen geschaffen werden, was aber mehrere Jahre dauert.

Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation gibt in seinen täglichen Berichten Zahlen über vernichtetes ukrainisches Kriegsmaterial bekannt. Diese Zahlen kann man im einzelnen anzweifeln, sie geben aber tendenziell ein zutreffendes Bild, das von ukrainischen Klagen über den Mangel an diversen Waffensystemen indirekt bestätigt wird.

Am 24. Februar 2022 waren                                 Bis zum 16. Dezember 2022 wurden von den

in den ukrainischen Streitkräften vorhanden:       russischen Streitkräften vernichtet:

152 Flugzeuge                                                     344 Flugzeuge

149 Hubschrauber                                               184 Hubschrauber

————-                                                              2.673 Drohnen

180 Luftverteidigungssysteme                             396 Luftverteidigungssysteme

2.416 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge            7.134 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge

535 Mehrfachraketenwerfer                                  931 Mehrfachraketenwerfer

1.509 Feldartilleriegeschütze und Mörser            3.689 Feldartilleriegeschütze und Mörser[6]

Das bedeutet, daß die russische Armee den ukrainischen Bestand an Kampfflugzeugen und schweren Waffen seit dem vergangenen Februar insgesamt mehr als zweimal vernichtet hat. Bis zum Sommer war der am 24. Februar vorhandene Bestand vernichtet, dann erfolgte die Aufstellung einer ukrainischen Reservearmee, die von der NATO neu ausgestattet wurde. Mittlerweile ist diese Reservearmee ebenfalls weitgehend zerschlagen, die ukrainischen Streitkräfte verfügen nur noch über Reste, und die NATO ist mittlerweile außerstande, die Materialverluste zu ersetzen.

Am 30. November 2022 teilte die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf „Twitter“ mit, daß die ukrainischen Streitkräfte mittlerweile 100.000 Gefallene zu beklagen hätten. Diese Meldung wurde nach kurzer Zeit wieder zurückgezogen, war aber nicht mehr aus der Welt zu schaffen. Da in der Regel auf jeden Gefallenen drei Verwundete kommen, betragen die ukrainischen Verluste seit dem Februar etwa 100.000 Gefallene plus 300.000 Verwundete, was insgesamt 400.000 Ausfälle ergibt. Die tatsächliche Zahl der ukrainischen Verluste dürfte wahrscheinlich noch deutlich höher liegen.[7] Dabei ist zu berücksichtigen, daß in den vergangenen 25 Jahren mehrere Millionen Männer im besten wehrfähigen Alter aus der Ukraine ausgewandert sind und sich damit dem Wehrdienst entzogen haben. Die russischen Verluste bewegen sich im Vergleich zu denen der Ukrainer im Bereich von 1 zu 8 bis 1 zu 10.[8]

Die Regierung in Kiew kündigte im Sommer mit großem Propagandaaufwand an, daß die ukrainische Armee in Kürze zu Großoffensiven übergehen und die von Rußland besetzten Gebiete zurückerobern werde. Die Gegenoffensiven der neuaufgestellten ukrainischen Reservearmee begannen Anfang September und richteten sich vor allem gegen den Raum Isium – Charkow und Cherson. Die ukrainische Armee sollte zwar Geländegewinne erzielen, aber keine strategisch wichtigen Ziele erreichen.

In den 1970er Jahren ermöglichte der Fortschritt der Technik im Bereich der Satellitenaufklärung erstmals eine Übertragung der Daten in Echtzeit. Darauf aufbauend entwickelte die sowjetische Militärführung eine neue Taktik: Die eigenen Truppen ziehen sich aus einem Frontabschnitt planmäßig zurück, und der nachrückende Gegner wird unter präzises Feuer von Raketenwerfern und weitreichender Rohrartillerie genommen, das über Satellit geleitet wird. Die Wirkung ist für den Gegner verheerend. In der Ukraine haben die russischen Streitkräfte diese Taktik u.a. bei ihrem Rückzug aus Isium und dem Raum um Charkow sowie beim Abzug aus Cherson zur Anwendung gebracht – mit durchschlagendem Erfolg. Diese russischen Rückzugbewegungen wurden von den westlichen Medien als große ukrainische Siege gefeiert, tatsächlich erlitt die ukrainische Armee Verluste von mehreren 10.000 Mann. Dagegen blieben die russischen Verluste in beiden Operationen sehr gering.[9]

Der Raum westlich von Charkow war für die russische Führung strategisch unwichtig und wurde tatsächlich nur von 2.000 Nationalgardisten, verstärkt durch eine kleine Gruppe von Fallschirmjägern, verteidigt. Der ukrainische Geländegewinn machte auf die westliche Öffentlichkeit großen Eindruck, aber das russische Operationsziel in der gesamten „Besonderen Militärischen Operation“ heißt ausdrücklich „Demilitarisierung“, d.h. die Vernichtung der ukrainischen Armee. Der Besitz von Gelände ist für den russischen Generalstab nur dann wichtig, wenn er strategische Bedeutung besitzt.

Am 8. Oktober 2022 wurde Armeegeneral Sergei W. Surowikin zum Kommandeur aller russischen Streitkräfte in der Ukraine ernannt.[10] Surowikin hat sich bereits während der russischen Intervention in Syrien als energischer und weitsichtiger Kommandeur ausgezeichnet. Die Stadt Cherson und ihre unmittelbare Umgebung stellten für die russischen Streitkräfte einen Brückenkopf auf dem westlichen Ufer des Dnjepr dar, der ursprünglich wohl als Ausgangsbasis für eine Offensive gegen Nikolajew und Odessa gedacht war. Diese Offensivpläne wurden jedoch vom russischen Generalstab aufgegeben oder verschoben, sodaß der Besitz von Cherson, sieht man von Prestigegründen ab, nicht mehr wichtig war. Tatsächlich liegt östlich von Cherson der Kachowka-Staudamm, die letzte von sechs Dnjepr-Staustufen. Der Kachowka-Staudamm wurde von den ukrainischen Streitkräften seit Monaten mit Raketen beschossen. Der zwischen 1950 und 1955 errichtete Staudamm war seinerzeit im Hinblick auf den Kriegsfall extrem stabil gebaut worden, aber der permanente Beschuß hätte wohl irgendwann dennoch zum Brechen der Staumauer und der anschließenden Überflutung der Stadt Cherson und ihrer Umgebung geführt. Die Lage der russischen Truppen in Stärke von 20.000 bis 30.000 Mann wäre dann äußerst schwierig geworden. Das entscheidende Argument für einen Rückzug aus Cherson war wohl, daß die Versorgung der Truppen für eine Großoffensive nur über die Antonowsky-Brücke und den beschädigten Staudamm zu schwierig, wenn nicht unmöglich gewesen wäre. Mit diesen Argumenten konnte General Surowikin die Moskauer Führung überzeugen und den Rückzug durchsetzen. Der Abzug der russischen Armee erfolgte in guter Ordnung und die Wiedereinnahme Chersons wurde in der Ukraine und in der westlichen Welt als großer Sieg gefeiert. Die Ukrainer sind jedoch mit ihrem „Erfolg“ alles andere als glücklich geworden: Die Stromversorgung Chersons wurde von den abziehenden Russen zerstört, weshalb die verbliebenen Zivilisten von den Ukrainern evakuiert werden mußten, und die Stadt liegt seit der „Befreiung“ unter dem ständigen Feuer der russischen Artillerie, die vom östlichen Dnjepr-Ufer herüberschießt. Die Wiedereinnahme von Cherson hat sich für die Ukrainer eher als Problem denn als großer Sieg erwiesen.

Nach der Eroberung von Lissitschansk Anfang Juli  2022 waren die russische Armee und ihre Verbündeten, die Volksmilizen von Donezk und Lugansk, die Wagner-Gruppe und die Verbände der Nationalgarde auf die nächste ukrainische Verteidigungsstellung im großen Donbaß-Frontbogen vorgerückt, auf die Linie Siewersk, Soledar und Bachmut , wobei Bachmut (von den Russen Artemowsk genannt) als Eisenbahnknotenpunkt für den ukrainischen Nachschub im Donbaß besondere Bedeutung zukommt. Im August begannen um Bachmut heftige Kämpfe, die von russischer Seite vor allem von der Wagner-Gruppe ausgefochten wurden und bis heute anhalten. Die Wagner-Gruppe ist nach dem deutschen Komponisten Richard Wagner benannt und wird manchmal auch als das „Wagner-Orchester“ bezeichnet. Die Stadt sollte nach dem Willen der ukrainischen politischen Führung unter allen Umständen gehalten werden, was dazu führte, daß die Schlacht um Bachmut zur blutigsten und verlustreichsten des ganzen Krieges wurde. Seit dem Eintreffen von Verstärkungen der regulären russischen Armee haben die Russen  bedeutende Fortschritte gemacht und Bachmut weitgehend eingekesselt, was die Ukrainer gezwungen hat, Truppen aus dem Raum Cherson und Saporoschje abzuziehen und nach Bachmut zu verlegen. Durch die massive artilleristische Überlegenheit der russischen Streitkräfte ist die Einnahme von Bachmut aber nur noch eine Frage der Zeit. Die Schlacht wird gerne mit der von Verdun oder Stalingrad verglichen, da das Artilleriefeuer das Gelände in eine durchgehende Krater- und Ruinenlandschaft verwandelt hat. Die „Rasputitza“, die Schlammperiode, hat die Situation der ukrainischen Truppen weiter verschlechtert, da ihre Schützengräben sich in Schlammlöcher verwandelt haben. Die ukrainischen Verluste sollen horrend sein und sich gegenwärtig auf 800 Gefallene und Verwundete pro Tag belaufen, das entspricht einem ganzen Bataillon.[11] Es sind außerdem nur noch zwei Straßen nach Bachmut offen, die allerdings unter dem Feuer der russischen Artillerie liegen und daher nur noch eingeschränkt nutzbar sind.[12] Fällt Bachmut, verliert Kiew seinen zentralen Verkehrsknotenpunkt im Donbaß und für die Ukrainische Armee wird die Lage in diesem Raum unhaltbar. Hinter Bachmut kommen dann nur noch Slawjansk und Kramatorsk. Der Donbaß ist von seiner Besiedlungsstruktur her in etwa mit dem Ruhrgebiet vergleichbar, d.h. er ist relativ dicht bebaut, die Städte gehen teilweise ineinander über. Verstärkt durch ein System von Schützengräben, betonierten Stellungen und Bunkern ist das bebaute Gelände des Donbaß gut zu verteidigen. Hinter Slawjansk und Kramatorsk kommt in westlicher Richtung bis zum Dnjepr nur noch flaches, offenes Gelände, daß für die Operationen gepanzerter Verbände geradezu ideal ist.

Die russischen Angriffe mit Marschflugkörpern und Raketen gegen das ukrainische Stromnetz richten sich in erster Linie gegen Umspannwerke, Trafostationen und Verteilerpunkte. Das eigentliche Ziel ist das ukrainische Eisenbahnsystem, „Ukrsalisnyzja“, das zu etwa 44 Prozent elektrifiziert ist. Nach Angaben der „Ukrsalisnyzja“ verfügt sie über 1.796 Elektro- und 2.918 Diesellokomotiven. Die große Frage ist, wie viele dieser Maschinen betriebsbereit sind, denn im englischen Wikipedia werden die Zahlen mit nur 1.627 Elektro- und 301 Diesellokomotiven angegeben. Die Differenz ergibt sich wahrscheinlich daraus, daß im ersten Fall alle vorhandenen, im zweiten Fall nur die betriebsfähigen Lokomotiven angegeben werden.[13] Wenn die Zahl der einsatzfähigen Diesellokomotiven tatsächlich nur einige Hundert beträgt, dann steht die Ukraine bei einem flächendeckenden Ausfall ihres Stromnetzes vor einem massiven Problem, weil der Nachschub für die Streitkräfte bzw. Truppenverschiebungen drastisch erschwert wird. Der Einsatz von polnischen, rumänischen oder anderen europäischen Lokomotiven ist nicht möglich, weil das ukrainische Schienennetz „Breitspur“ mit einer Spurweite von 1.520 mm hat, während die europäische „Normalspur“ eine Spurweite von 1.435 mm mißt.

Das russische Verteidigungsministerium läßt an den Zielen, die es mit der Großoffensive seiner Marschflugkörper und Drohnen verfolgt, keinen Zweifel, im Bulletin vom 17. Dezember heißt es: „Der Schlag verhinderte den Transfer ausländischer Waffen und Munition, blockierte die Verlegung von Reserven in Kampfgebiete und unterband die Tätigkeit von ukrainischen Rüstungsunternehmen, die Waffen, militärische Ausrüstung und Munition produzieren und reparieren.“[14]

Die große Frage, die derzeit zwischen ernstzunehmenden Beobachtern der Ereignisse in der Ukraine diskutiert wird, ist die, ob die russische Führung tatsächlich eine Großoffensive plant oder ob sie es bis auf weiteres bei dem erfolgreichen Abnutzungskrieg gegen die ukrainischen Streitkräfte beläßt.[15]

Douglas McGregor, ein pensionierter Oberst der US-Army und Militärtheoretiker, war sicherheitspolitischer Berater von Präsident Donald Trump und für den Posten des amerikanischen Botschafters in Berlin vorgesehen, seine Ernennung wurde aber vom Senat nicht bestätigt. McGregor hat noch gute persönliche Beziehungen ins Pentagon und wird von dort offenbar mit aktuellen Aufklärungsergebnissen versorgt. Nach Angaben von MacGregor hat die russische Führung in und um die Ukraine mittlerweile 540.000 Mann mit 1.000 Mehrfachraketenwerfern, mindestens 1.500 Kampfpanzern, 3.500 anderen gepanzerten Fahrzeugen, Hunderten von Kurzstreckenraketen sowie mehrere hundert Kampfflugzeuge zusammengezogen. Die Mannschaftsstärke entspricht in etwa der 3. Ukrainischen Front[16] unter Marschall Fjodor Tolbuchin 1944/45, allerdings sind heute die Feuerkraft und die Mobilität der Truppen um ein Vielfaches größer. Nach McGregor zeichnen sich drei große russische Truppenkonzentrationen ab:

  1. In der Südukraine mit Stoßrichtung nach Norden;
  2. in der Nordostukraine im Raum zwischen Charkow und Belgorod, Stoßrichtung vermutlich in Richtung Charkow, um dann westlich der Stadt nach Süden einzudrehen. Beide Angriffsrichtungen zusammen würden eine klassische Zangenoperation ergeben, mit der die ukrainischen Kräfte in der Ostukraine eingeschlossen und vernichtet würden.
  3. in Weißrußland südlich Minsk, Stoßrichtung sehr wahrscheinlich in südlicher Richtung nach Schitomir und Winnitza und anschließen nach Moldawien/Transnistrien. Diese Operation würde die Ukraine von dem über Polen herantransportierten westlichen Nachschub abschneiden.

Nach McGregor sind der Ukraine noch etwa 190.000 Mann verblieben, die zum größten Teil nur über eine oberflächliche Ausbildung verfügen. Wegen des Mangels an ausgebildeten Soldaten spielen westliche Söldner eine zunehmende Rolle, diese kommen überwiegend aus Polen, den USA, Großbritannien und Rumänien. In der polnischen Öffentlichkeit ist die Zahl von mindestens 5.000 gefallenen und verwundeten Polen in Umlauf.[17] Die ausländischen Söldner sollen wegen der Erschöpfung der Ukrainer vor allem bei den Kämpfen um Bachmut eingesetzt werden.[18]

Die Ukrainische Armee verfügt über keine Luftwaffe mehr, nur noch wenig Artillerie mit wenig Munition sowie einige hundert gepanzerte Fahrzeuge. Einigkeit besteht unter den ernstzunehmenden westlichen Beobachtern darüber, daß eine russische Großoffensive erst nach Beendigung der „Rasputiza“ (Schlammperiode) zu erwarten ist, d.h. wenn durch das Einsetzen dauerhafter Minustemperaturen der aufgeweichte Boden wieder fest wird. Das ist erfahrungsgemäß ab Mitte Dezember der Fall, kann sich aber auch bis in den Januar oder Februar  hinziehen. Der Winter an sich ist für die russische Armee, wie die Geschichte des „Großen Vaterländischen Krieges“ hinreichend belegt, kein Hinderungsgrund. In der sowjetischen bzw. russischen Militärdoktrin spielt die „tiefe Operation“ (das Gegenstück zum deutschen „Blitzkrieg“) eine zentrale Rolle.

Die russische Führung sieht sich mittlerweile einer steigenden Erwartungshaltung in den Eliten und in der Bevölkerung gegenüber, die entscheidende Fortschritte, wenn nicht eine siegreiche Beendigung des Krieges erwarten. McGregor ist der Auffassung, daß eine große russische Winteroffensive mit Sicherheit kommen werde, da Moskau nur so den Krieg zu seinen Bedingungen beenden könne. Die Gefahr, daß die NATO weitere schwere Waffen und Truppen in die Ukraine schicke, um den Krieg in die Länge zu ziehen, sei einfach zu groß. Jede Verlängerung des Krieges sei mit der Gefahr einer direkten Konfrontation zwischen den USA und Rußland verbunden.[19]

Am 7. Dezember 2022 veröffentlichte „Die Zeit“ ein Interview mit Altbundeskanzlerin Angela Merkel, in dem sie sich u.a. zum Zustandekommen der Minsker Abkommen äußerte; Frau Merkel erklärte wörtlich: „Und das Minsker Abkommen 2014 war der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben. Sie hat diese Zeit hat auch genutzt, um stärker zu werden, wie man heute sieht. Die Ukraine von 2014/15 ist nicht die Ukraine von heute. Wie man am Kampf um Debalzewo [Eisenbahnerstadt im Oblast Donezk] Anfang 2015 gesehen hat, hätte Putin sie damals leicht überrennen können. Und ich bezweifle sehr, daß die Nato-Staaten damals so viel hätten tun können wie heute, um der Ukraine zu helfen.“[20]

Diese Äußerungen besagen nichts anderes, als daß die westlichen Mächte einschließlich der Bundesrepublik Deutschland bei den Verhandlungen um die Minsker Abkommen die russische Regierung vorsätzlich getäuscht haben. Die Westmächte wollten keine Friedensregelung, sondern einen Zeitgewinn, um die Ukraine für einen Krieg gegen Rußland aufzurüsten. Damit hat Frau Merkel auch zugegeben, daß die russische „Besondere Militärische Operation“ alles andere als ein unprovozierter „Überfall“ auf die Ukraine war. Die Aussagen von Frau Merkel haben international große Resonanz gefunden und sind sowohl von der russischen wie der chinesischen Regierung äußerst kritisch kommentiert worden.[21] Präsident Wladimir Putin erklärte, daß Verhandlungen über eine Friedensregelung für die Ukraine, die aufgrund des zerstörten Vertrauens zwischen Ost und West ohnehin äußerst schwierig seien, aufgrund von Merkels Einlassungen zusätzlich erschwert würden.[22] Tatsächlich sind sinnvolle Verhandlungen zwischen der russischen Regierung und den derzeit herrschenden westlichen Politikern (Joe Biden, Antony Blinken, Rishi Sunak, Emmanuel Macron, Olaf Scholz und Annalena Baerbock) kaum noch möglich.

Der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, General Walerij Saluschnyj, und der Oberkommandierende des ukrainischen Heeres, Generaloberst Oleksandr Syrskyi, gaben vor wenigen Tagen der britischen Zeitung „The Economist“ ein Interview., in dem sie für das Frühjahr große ukrainische Offensiven ankündigen. Saluschnyj warnt aber davor, die Russen zu unterschätzen und erklärt, daß er eine russische Großoffensive frühestens im Januar, spätestens im März erwarte. Für eine erfolgreiche Fortsetzung des Krieges benötige er mindestens 300 Kampfpanzer, 600-700 Schützenpanzer und 500 Haubitzen. Das ist erheblich mehr, als alle anderen großen europäischen Armeen (Bundeswehr, Royal Army, Armée française) jeweils besitzen. Diese Mengen könnten allenfalls die Amerikaner aus Beständen der US-Army liefern, wobei aber das Problem der Logistik und der Munitionsversorgung vorläufig ungelöst bleibt. Davon abgesehen ist dies nur ein Bruchteil der schweren Waffen, die die russische Armee derzeit gegenüber der Ukraine aufgefahren hat. Sollte er diese Waffen nicht erhalten, so Saluschnyj weiter, dann könne es geschehen, daß er eine ähnliche Rede halten müsse „wie Marschall Mannerheim an die finnischen Soldaten“.[23] Worauf Saluschnyj hier anspielt, ist die Rede von Feldmarschall Carl Gustav Mannerheim an die schwedischen Freiwilligen nach Beendigung des finnisch-russischen Winterkrieges 1939/40, in der er ihnen mitteilte, daß der Krieg gegen die Sowjetunion verloren sei.[24] Die Äußerungen Saluschnyjs sind eine Umschreibung dafür, daß die Ukraine den Krieg ohne eine massive Intervention der NATO verlieren wird. Das Problem ist, daß die NATO weder ausreichend Truppen noch Waffen hat, um einen offenen Krieg gegen Rußland führen zu können.

[1] Referendums. Special Military Operation coming to an end? The Duran, 20.9.2022;

[2] Mark Sleboda: Russia-Ukraine SITREP, Missiles & What Comes Next, The New Atlas 7.12.2022

[3] Joe Gould, Army plans ‘dramatic’ ammo production boost as Ukraine drains stocks; DefenseNews 5.12.2022; https://www.defensenews.com/pentagon/2022/12/05/army-plans-dramatic-ammo-production-boost-as-ukraine-drains-stocks/

[4] Ukraine – Crimea Bridge Repaired, No Ammunition, Drone Attacks In Russia, Moon of Alabama, 5.12.2022; https://www.moonofalabama.org/2022/12/ukraine-crimea-bridge-repaired-no-ammunition-drone-attacks-in-russia-.html#more

[5] Russian Missile/Drone Strikes Ukraine’s Power Grid – Ukraine’s Top Brass Admits Resource Shortage, The New Atlas 17.12.2022; https://www.youtube.com/watch?v=AMcCOAqWlx8

[6] Russian Defence Ministry report on the progress of the special military operation in Ukraine  16.12.2022; https://eng.mil.ru/en/special_operation/briefings/briefings/more.htm?id=12448687@egNews

[7] Ukraine Faces Bakhmut Defeat EU Commission President Ursula Speaks of 100k Ukrainians KIA, Alexander Mercouris 30.11.2022; https://www.bitchute.com/video/WxkZlUNYqf0/

[8] Douglas Macgregor – Major Escalation of The War in Ukraine?|| THE STRATEGIC BALANCE 17.12.2022; https://www.youtube.com/watch?v=EpGhgHOerJc

[9] Dealing With White Noise (Andrey Martyanov), 8.9.2022; https://thesaker.is/dealing-with-white-noise-andrey-martyanov/; Bakhmut and goals of the SMO w/Brian Berletic from The New Atlas (Live), The Duran, 15.9.2022 https://www.bitchute.com/video/oF03uN7klOnC/

[10] Ukraine-Russia War, Latest w/Col. Douglas Macgregor, Judge Napolitano – Judging Freedom, 8.12.2022; https://www.youtube.com/watch?v=XR01cIY6wDU

[11] Ukraine Daily Losing Battalion in Bakhmut, Ex US Officials Ukraine Cannot Win, Putin Russian Build…, Alexander Mercouris, 8.12.2022; https://www.bitchute.com/video/EbXYQPleZDM/

[12] Mark Sleboda: Russia-Ukraine SITREP, Missiles & What Comes Next, The New Atlas 7.12.2022; https://www.youtube.com/watch?v=Ew6HVVGaa-U

[13] Wikipedia-Beitrag „Ukrsalisnyzja“; https://de.wikipedia.org/wiki/Ukrsalisnyzja

[14] Russian Defence Ministry report on the progress of the special military operation in Ukraine (17 December 2022); https://eng.mil.ru/en/special_operation/news/more.htm?id=12448809@egNews

[15] Z.B. Michael Gfoeller and David H. Rundell, Lessons From the U.S. Civil War Show Why Ukraine Can’t Win; Newsweek 6.12.2022; https://www.newsweek.com/lessons-us-civil-war-show-why-ukraine-cant-win-opinion-1764992

[16] Eine russische Front entspricht einer deutschen Heeresgruppe

[17] Dr. Michael Vlahos & Col. Douglas Macgregor: Is the war in Ukraine entering its decisive phase? Pt.1, Youtube 9.12.2022; https://www.youtube.com/watch?v=GhA1yofpkMg

[18] Ukraine-Russia War, Latest w/Col. Douglas Macgregor, Judge Napolitano – Judging Freedom, 8.12.2022; https://www.youtube.com/watch?v=XR01cIY6wDU

[19] Douglas Macgregor – Major Escalation of The War in Ukraine?|| THE STRATEGIC BALANCE 17.12.2022; https://www.youtube.com/watch?v=EpGhgHOerJc

[20] „Hatten Sie gedacht, ich komme mit Pferdeschwanz?“ Zeit-Online, 7.12.2022; https://www.zeit.de/2022/51/angela-merkel-russland-fluechtlingskrise-bundeskanzler

[21] Real intention behind Minsk agreements further destroys credibility of the West, Global Times 12.12.2022; https://www.globaltimes.cn/page/202212/1281708.shtml

[22] News conference following the visit to Kyrgyzstan, President of Russia 9.12.2022;

http://en.kremlin.ru/events/president/news/70061

[23] Ukraine – What Its Military Leadership Says, Moon of Alabama 15.12.2022;

https://www.moonofalabama.org/2022/12/ukraine-what-its-military-leadership-says.html#more

[24] Field Marshal Mannerheim | Speech to the Swedish Volunteers | Finnish Winter War 1940;

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