Nachdem Truppen der Wagner-Miliz die Stadt Soledar genommen haben, ist die Lage der ukrainischen Verteidiger in Bachmut (südl.) und Sewersk (nördl.) prekär geworden. Wahrscheinlich wird man die eigenen Truppen auf die etwa 30 km westlich gelegene Linie Slawjansk-Kramatorsk- Konstantinowka zurücknehmen müssen, um ein Abgeschnittenwerden zu verhindern.
Von russischer Seite wäre nun energisches Zupacken und Schnelligkeit erforderlich, um den Erfolg auszunutzen. Ein rascher und entschlossener Stoß von starken Panzerkräften – unterstützt von mechanisierter Infanterie und Artillerie sowie Luftwaffe – nach Westen könnte die gegnerische Verteidigung spalten, Versorgungswege unterbrechen und weiträumige Bewegungen in Rücken und Flanke des Gegners ermöglichen.
Der bisherige Verlauf des Krieges hat allerdings gezeigt, daß Rußland zu eben diesem schnellen und energischen Zupacken nicht in Lage oder willens ist. Unklar ist auch, ob und wieviel einsatzbereite Panzerkräfte für einen Angriff hinter der Front bereit stünden.