von Prof. Dr. Eberhard Hamer, Mittelstandsinstitut Niedersachsen e.V.
Der Autor sieht das Geld (den Geldwert) in größter Gefahr. Das Verhalten der Staaten, der Zentralbanken und sogar einzelner Regionalbanken ist immer unsolider geworden. Internationale, europäische und nationale Schuldentürme haben Höhen erreicht, bei denen formale Korrekturen (Rückzahlungen) nicht mehr helfen (Point of no return), in denen nicht mehr fraglich ist, ob ein Finanzcrash drohen könnte, sondern nur noch wann.
Für die Besitzer von Geldwerten drohen Gefahren aus allen Finanzebenen:
- Die Federal Reserve Bank als führende und bestimmende Bank des westlichen Dollar-Imperiums ist seit ihrer Loslösung vom Goldstandard zu einer Zockerbank und Helferin krimineller amerikanischer Finanzpolitik geworden. Die USA haben mit nicht mehr wertgedeckten „Fiat-Dollars“ mehr als 150 Staaten der Welt übermäßige Kredite angedreht, um sie damit politisch willfährig zu machen. Die Eigentümer der FED haben von ihr Geld abgefordert, um damit die Rohstoffe und wichtigen Wirtschaftskomplexe der Welt zusammenzukaufen. Die USA haben seit Jahrzehnten ihre Exportdefizite mit immer mehr Staatsanleihen finanziert und damit immer mehr ausgegeben, als sie bezahlen konnten.
Inzwischen haben die USA 350 Billionen Dollar Schulden mit jährlich 1 Billion Dollar Zinsen, sie sie aus dem ordentlichen Haushalt nicht mehr tragen können.
Zusätzlich geben die USA außer den NATO-Einnahmen (mehr als 200 Mrd. Dollar) und den Besatzungskosten der besetzten Länder (über 100 Mrd. Dollar) selbst eine Billion Dollar für ihren Militärhaushalt aus (Russland nur ein Zehntel, nämlich 100 Milliarden).
Die USA sind überschuldet, aber nur deshalb noch nicht zahlungsunfähig, weil ihnen die FED zu Lasten des Dollarwertes ständig neue Kredite überweist. Sie handeln unsolide, kriminell und zum Schaden der ganzen Welt, weil sie das Vertrauen der Welt in den Dollar missbrauchen. Dieses Vertrauen aber ist durch die Sanktionen und den Ausschluss Russlands aus dem SWIFT-Verrechnungsabkommen endgültig gestört. Mehr als die Hälfte der Welt nutz schon das Konkurrenz-Verrechnungsabkommen CIPS (Cross-Border Interbank Payment System). Das Dollar-Imperium steht wohl vor dem Fall und zieht alle mit, welche pro Dollar immer in dollarabhängige Währungen (auch Euro) und in dollarbeherrschte Rohstoffe investiert haben.
- Auch die EZB (Europäische Zentralbank) ist eine Risikobank, welche die deutschen Steuerzahler austrickst. Deutschland ist nicht nur größter Anteilseigner mit 26,12 % an der EZB, sondern haftet gesamtschuldnerisch für alle Schulden dieser Bank, weil viele andere Mitgliedsländer schon jetzt nicht mehr zahlen können.
Sie wird für alle Euro-Besitzer, vor allem aber für Deutschland, zu einem immer größeren Risiko, weil sie nach Bundesverfassungsgericht und EUGH keine monetäre Staatsfinanzierung betreiben darf über den Anteil des jeweiligen Landes hinaus; vor allem nicht für die EU, die keine eigenen Steuereinnahmen hat, sondern nur von den Beiträgen der Mitgliedsländer leben soll. Dennoch hat die EZB der EU für ihre – leider auch von Merkel und Scholz genehmigten – Schuldenprogramme, die als „Vermögensfonds“ dargestellt werden, inzwischen mehr als 3 Billionen Euro als Darlehen zur Verfügung gestellt und sich damit, weil die EU dies nie zurückzahlen kann, zur größten Risikobank der Welt gemacht.
Würde ein wichtiges Mitgliedsland wie Griechenland, Italien, Frankreich oder Spanien zahlungsunfähig, würde die EZB, das Euro-System und die EU ebenfalls zahlungsunfähig platzen.
Die Schuldenländer Griechenland, Italien, Frankreich oder Spanien können deshalb die EU-Kommission und die EZB erpressen, ihnen ständig weiter illegale Kredite zu verschaffen (mit immer neuen Programmen bzw. „Vermögensfonds“), denn wenn ein Schuldner platzt, wird auch der Gläubiger und seine Mittäter platzen.
Auch mit dem Target-System baut die EZB zu deutschen Lasten einen Schuldenturm auf. Eigentlich hätten die Zahlungen und Forderungen im Target-System täglich ausgeglichen werden müssen. Die EZB aber gleicht seit Jahren nicht mehr aus, so dass sich ein Schuldenturm von 1,3 Bio. Euro aufgetürmt hat (zumeist von Italien), der nie mehr zurückzahlbar sein wird und von Deutschland praktisch abgeschrieben werden muss.
Die EZB trickst deshalb, indem sie alte Anleihen der insolvenzgefährdeten Länder durch neue ersetzt, um die Staaten vor der Pleite zu retten (Konkursverschleppung). Da aber die EZB keine Länderfinanzierung machen kann, finanziert sie die Länder indirekt, indem sie Banken und Investmentgesellschaften das Geld gibt, damit diese es den Staaten weitergeben. So hat die EZB formal Firmenkredite statt Staatskredite, in Wirklichkeit aber faule Kredite immer zahlungsunfähigerer Mitgliedsstaaten.
Der Finanzmarkt lässt sich aber nicht betrügen. Die Bundesbank musste im Februar 2024 schon einen Verlust von 22 Milliarden Euro aus Staatsanleihen zugeben.
Bei steigender Inflation und steigenden Zinsen geraten die überschuldeten Länder wie Italien (2,85 Bio. Euro Schulden) oder Frankreich (3 Bio. Schulden) in jährlich steigende Zahlungsschwierigkeiten und in die Notwendigkeit, dass die EZB sie verbotenerweise mit Staatsfinanzierung weiter über Wasser hält.
Das System ist so labil, dass es jederzeit platzen kann. Dann sind die deutschen Steuerzahler dank Merkel und Scholz in voller Haftung ebenfalls zahlungsunfähig und bricht das betrügerische Euro-Finanzsystem zusammen. Ein Finanzcrash und eine Währungsreform im Euro-Raum dürfte alle Geldwertbesitzer (auch für Rentenansprüche) wie bei unseren früheren Währungsreformen um bis zu 90 % entreichern. Auch dieses Risiko ist keine Frage mehr des Ob, sondern nur des Wann.
Wer also Geld, Devisen und monetäre Werte hält, muss wissen, dass ihn das Schicksal des Dollar und des Euro direkt mitbetrifft, dass das sichere Scheitern dieser missbrauchten Währungssysteme jeden Besitzer dieser Währungen mitbetrifft, enteignet.
- Nach der Währungsreform 1947 hatte die deutsche Politik geschworen, dass wir nur eine von der Politik unabhängige Zentralbank haben wollten, die nur der Wertstabilität verpflichtet sei. Kohl hat jedoch als Preis für die Wiedervereinigung die solideste Zentralbank der Welt – Deutsche Bundesbank – in eine anfangs unabhängige EZB eingegliedert, die von einer wegen Korruption vorbestraften Präsidentin geführt sich zur Hilfsdienerin aller Finanzmauscheleien der Europäischen Kommission missbrauchen lassen hat. Die Bundesbank konnte dies nicht hindern. Ihr Präsident wurde nicht einmal zum EZB-Vorstand berufen. Die Mauschler wollten untereinander bleiben.
Damit ist nicht nur die Bundesbank dem Willen der EZB unterworfen, sondern auch die deutschen Banken.
Auch die deutschen Geschäftsbanken haben sich verändert:
Die „treue Hausbank“ von vor 50 Jahren gibt es heute nicht mehr. Die Kreditentscheidungen werden nicht mehr im oder vom Vorstand der Bankfiliale gemacht, sondern in der Zentrale in Frankfurt o.a. Und das nicht mehr von Menschen, sondern von Computern.
Wer also im Pensionsalter ist oder keine Sachwerte zur Sicherung hat oder dessen Branche als gefährdet gilt, bekommt von den Bankcomputern keinen Kredit mehr.
Das trifft insbesondere den Mittelstand, die Personalkredite der Unternehmer und Personalunternehmen, deren größte Stärke die Unternehmerperson selbst ist – auch im Geschäft und früher auch mit den Banken. Heute zählt die Person nicht mehr, sondern nur noch Sachwerte.
- Ein weiteres Risiko sind die AT1S-Anleihen (Additional Tier-1-Anleihen). Sie betreffen die Kennkapitalquote der Banken von nur 4,5 %, machen aber inzwischen 235 Milliarden Dollar aus und stellen wegen ihrer Kündigungstermine Zeitbomben dar, die jederzeit hochgehen können, wenn nicht zurückgezahlt werden kann.
Darüber hinaus ist die Bank für ihre Kunden auch direkt zum Risiko geworden:
- Die Banken verkaufen ihre Kredite in Sammelportfolios weiter an andere Banken – auch im Ausland. Wer also etwa einen Hypothekenkredit bei „seiner Bank“ hat, kann plötzlich einen Brief von einem US-Gläubiger bekommen, der die Zinsen erhöht oder den Kredit kündigt.
- Wer zur Sicherheit Wertpapiere bei der Bank hinterlegt hat, muss plötzlich Sicherheiten nachschießen, wenn durch Inflation oder Zinserhöhung die Wertpapiere im Wert gesunken sind. Bei Immobilienpreisverfall müssen also zusätzliche Sicherheiten gegeben werden, die man dann vielleicht nicht mehr hat. Viele Immobilienversteigerungen haben hierin ihren Grund.
- Neuerdings verlangen die Banken von ihren Kunden auch Öko-Beweise. Sie haben Öko-Vorgaben der Kapitalrisiken, beziehen Umweltrisiken mit ein und angebliche ökologische Ausfallrisiken. Die Deutsche Bank schließt ab 2023 Unternehmen von Finanzierungen aus, die keine glaubwürdigen Pläne haben, „den Anteil von Kraftwerkskohle an ihren Einnahmen bis 2025 auf die Hälfte zu reduzieren“[1]. Das gleiche Finanzierungsverbot gilt, „wenn keine Pläne zur Emissionsreduzierung oder für Klimarisiken nachgewiesen werden“.
- Einzelne Volksbanken und Sparkassen haben der AfD und selbst deren Mitgliedern die Konten gekündigt, weil sie „in der falschen Partei sind“. Wer also nicht wie die grüne Regierung denkt, lebt als Bankkunde möglicherweise auf Abruf.
- Die Deutsche Bank hat allein 42 Bio. Euro Derivatrisiko. Fallen davon auch nur 2 % zusammen, ist das Risiko nicht mehr abdeckbar, fällt nicht nur die Bank, sondern auch die Volkswirtschaft und die Währung zusammen, so dass der Kunde Wertverlust erleidet.
- Auch bei anderen Banken häufen sich die notleidenden Kredite, z. B. die öffentlichen Kredite an nur begrenzt noch zahlungsfähige Länder oder Kommunen; oder notleidende Privatkredite der Bank bei Immobilienfirmen oder in Anleihepaketen mit faulen Anleihen. Nahezu monatlich müssen deshalb Banken gestützt oder übernommen werden, die wegen Wertverlusten überschuldet sind.
Dazu gibt es Privatvermögensrisiken von monetären Werten bei Banken.
- Wer einer Bank sein Geld anvertraut, hat nur eine gesetzliche Einlagensicherung von 100.000 Euro, wenn die Bank nicht einem Fonds zur Rettung von Mitgliedsbanken angeschlossen ist (wie bei Sparkassen oder Genossenschaftsbanken), die dann freiwillig höhere Deckung bieten.
- Inzwischen haben wir aber auch ein Enteignungsgesetz für Sparer ab 100.000 Euro, das SAG (Gesetz zur Sanierung und Abwicklung von Instituten und Finanzgruppen), welches Anteilsinhaber und Gläubiger an Verlusten und Abwicklungskosten bei Bankschieflagen beteiligt (§ 89 SAG).
- Das Geldwäschegesetz zwingt darüber hinaus die Banken zur Kontosperrung bei kleinstem Verdacht auf Geldwäsche, z. B. bei Einzahlungen oder Abhebungen größerer Summen, bei Bargeldabhebungen von mehreren tausend Euro, beim Kauf von Immobilien (vor allem im Ausland) oder bei anderen Verdachtsfällen. Der Kunde muss beweisen, dass der Verdacht falsch ist. So lange kann er über sein Konto nicht mehr verfügen, blockiert die Bank.
- Aber auch öffentliche Körperschaften haben freien Zugriff auf mein Bankkonto, z. B. das Finanzamt mit Zwangsabbuchungen oder Kontosperre oder die Sozialkassen ebenfalls mit Zwangsabbuchungen.
Die Banken kooperieren auch mit der EU. Bei ihrer widerrechtlichen Beschlagnahme von russischem Vermögen, Anleihen oder Zinsen überweisen diese ohne Berechtigung an ein Sammelkonto nach Belgien, an dem sich die Diebesbande um von der Leyen für eigene Zwecke und für die Ukraine bedienen will. Der private Geldwertbesitzer wird also aus politischen und Kriegsgründen seiner Ansprüche gegen Russland – nicht umgekehrt russische Ansprüche – und seiner Zinsansprüche beraubt, was gegen jede Eigentumsgarantie (§ 8.14 GG) verstößt.
- Ein besonderes Risiko für unsere Bankkonten besteht im kommenden Finanzcrash mit Übergang zur digitalen Währung. Diese wird von der EZB schon seit zwei Jahren vorbereitet und soll die „Geldkontrolle durch zusätzliche Personenkontrolle“ verschärfen. Die EU-Kommission sieht darin eine „EU-Brieftasche für digitale Identität“. Sie will alle Menschen existenziell vom Digitalkonto abhängig machen, um sie (wie die Sozialkonten in China) finanziell, sozial und existenziell kontrollieren zu können. Die Bundesregierung unterstützt diese Übergriffigkeit der EU-Kommission in unsere Freiheitsrechte, nicht andere Länder, so dass nun auch vor Einrichtung der digitalen Währung ein Kontowechsel in ein Freiheitsgarantieland notwendig wird.
Die Position des Bankkunden mit einem Portfolio von Wertpapieren wird deshalb immer schwächer:
- Er ist nicht mehr direkter, sondern nur noch indirekter Eigentümer, nicht mehr Besitzer, sondern nur noch Anspruchsteller und muss im Zweifel überhaupt beweisen, dass ihm die Kapitalanlagen gehören.
- Die Verwaltung der Wertpapierbestände ist oft mehr bank- als kundennützig.
- Sobald es sich internationale Papiere oder ins Ausland verkaufte Wertpapiere handelt, ist sein Eigentum für den Kunden nicht mehr direkt kontrollierbar oder einklagbar.
- Jede Bankeinlage unterliegt dreifacher Crash-Gefahr: einem Crash des Dollar-Imperiums, einem Crash des Euro-Systems und einem Crash der Hausbank.
Und was ist mit dem Schließfach?
- Die Bank weiß immer, was drin ist.
- Ohne die Bank habe ich selbst keinen privaten Zugriff.
- Wenn Staat oder Finanzamt verbieten, blockiert auch die Bank einen Zugriff.
- Die Bank hilft im Zweifel immer dem Staat gegen den Kunden.
Das Vertrauen zwischen Bank und Kunden ist verschwunden, z. B.
- das frühere persönliche Vertrauensverhältnis zwischen Kunden und Bankdirektor, zum Bankcomputer kann man kein Vertrauensverhältnis haben, wenn man Kredit braucht,
- selbst wenn meine Bank ehrenwert bleiben will, untersteht sie den Zwangsmaßnahmen von EZB und letztlich FED und deren willkürlichen Beschlagnahmen oder Verfügungen.
Und im Zweifel hilft meine Bank auch bei kriminellen Handlungen der Regierung gegen ihre Kunden, z. B. Raub meiner Russenpapiere durch die EU.
Nicht mehr Vertrauen, sondern Vorsicht ist gegenüber Banken angebracht!
[1] Gilt für Branchen wie Zement, Schifffahrt, Luftfahrt, Bergbau u.a.