Wie man das US-Amerikanische Imperium stürzt – oder: Der sanfte Todesstoß über den Silbermarkt

von Siegbert Müller

Bis zur Abschaffung des Edelmetall- bzw. Goldstandards konnte man für eine Unze Gold (31,1 Gramm, heute ca. 1.650 Euro bzw. Dollar) einen sehr guten Herrenanzug kaufen. Das Gold-Silber-Verhältnis lag über Jahrhunderte zwischen etwa 1 zu 15. Das heißt, man konnte für 15 Kilogramm Silber ein Kilogramm Gold kaufen bzw. einen Umtausch vornehmen. Im Jahre 1913 wurde die US-Zentralbank als „Federal Reserve“-Privatbank  gegründet. Die Wallstreet sicherte sich das Recht auf staatliche Lenkung der Geldpolitik (zum Beispiel die Bestimmung der Zinshöhe) über eine eigene Privatbank zu. Der Goldstandard wurde danach schwächer. Das Papiergeld vermehrte sich überproportional. Besonders deutlich wurde dies durch die US-Aktienspekulationsblase, die zum „Schwarzen Freitag“ 1929 führte. Auch das Deutsche Reich hätte ohne „Papier- Kriegsanleihen“ nach spätestens anderthalb Jahren den Kampf im Ersten Weltkrieg einstellen müssen. Jedes Papiergeld kommt irgendwann auf seinen inneren Wert zurück: dieser Wert liegt dann stets bei genau Null. So endeten alle Papiergeldversuche in der Geschichte.

Die Amerikaner führten mit dem „Breton-Woods“ Abkommen im Jahre 1944  noch einen teilweisen Goldstandard ein. Damals war Amerika der größte Goldbesitzer der Welt und wurde der Gewinner des Zweiten Weltkrieges. Die stärkste Währung ist immer auch die wichtigste Handelswährung der Welt. Im Vietnamkrieg wuchsen die Staatsschulden der Amerikaner so stark an, dass Gold aus den USA abfloss. Charles de Gaulle holte ab 1965, sehr zum Missfallen der Amerikaner, sein Gold nach Frankreich zurück. 1971 löste der amerikanische Präsident Nixon den Dollar von der Goldbindung. Die Erklärung des amerikanischen Präsidenten erfolgte während einer kurzen Unterbrechung der sehr populären Western-Fernsehserie „Bonanza“. Ein kluger Schachzug der Amerikaner danach war, dass der größte Ölproduzent Saudi-Arabien sich im Gegenzug zum militärischen Schutz durch die Amerikaner verpflichtete, das Öl ausschließlich in der Währung US-Dollar zu verkaufen.

Seitdem haben sich die Geldmengen exponentiell vermehrt. 1952 kostete die Bildzeitung 10 Pfennige (5 Cent). Heute bezahlt man dafür 1,10 Euro. Das Blatt ist seit damals 22-mal so teuer geworden.

Heute ist der US-Dollar als Weltreservewährung bei den Zentralbanken nur noch zu einem Anteil von ca. 59 % vorhanden. In der Russlandkrise zeigt sich, dass die westlichen Zentralbanken etwa 630 Mrd. US-Dollar von der russischen Zentralbank konfiszierten. Stellen sie sich einmal vor, Ihre Bank sagt Ihnen, Ihr Geld gehöre nicht mehr Ihnen.  Zukünftig werden Staaten, die sich vom US-Dollar freischwimmen wollen, dreimal überlegen, ob sie US-Dollar als Reservewährung in ihrer Zentralbank halten.

Das Papiergeld der heutigen Zentralbanken mit der wichtigen amerikanischen „FED“ im Hintergrund, muss expansiv vermehrt werden, bzw. setzt ein Wirtschaftswachstum voraus. Dieses Wirtschaftswachstum benötigt auch der westliche Sozialstaat. Die Staatsfinanzen könnten wie in den beiden letzten deutschen Weltkriegen kurzfristig ruiniert werden. Aber der Sozialstaat ruiniert die Staatsfinanzen genauso wie ein großer Krieg, nur braucht der Sozialstaat hierfür einen Zeitraum von bis zu drei Generationen. Die Menschen nehmen den schleichenden Niedergang aber anders wahr. Seit der letzten großen Währungskrise im Jahr 1948 ist genau ein Zeitraum von drei Generationen vergangen. Das Sozialprodukt der Weltwirtschaft betrug im Jahr 2017 etwa 80 Billionen US-Dollar. Die Amerikaner hatten hiervon einen Anteil von 19,48 Billionen US-Dollar.

Der in Petersburg lebende Journalist Thomas Röper schrieb kürzlich, dass die Amerikaner einen Anteil am Sozialprodukt von 75 % hätten, welcher nur auf Finanzdienstleistungen beruht. Das bedeutet, dass die Amerikaner fast nichts produzieren. Von den 19,48 Billionen Dollar des Sozialproduktes sind etwa 14 bis 15 Billionen nur Finanzdienstleistungen. Dieser künstlich aufgeblähte Finanzsektor dominiert die Finanzmärkte. Wenn Sie, lieber Leser, eine Hausratversicherung abgeschlossen haben, handelt es sich um eine seriöse Finanzdienstleistung. Bei einem kompletten Hausbrand wird der versicherte Hausrat ersetzt.

Aber nur hinter 2 % der Finanztransaktionen stehen weltweit ein echtes Waren- oder Dienstleistungsgeschäft. Der Privatmann hat sich als Dienstleistung zum Beispiel die Haare schneiden lassen oder sich ein Brot gekauft. Die anderen 98 % sind reine Spekulationsgeschäfte wie Wetten auf höhere oder tiefere Zinssätze, Wetten auf höhere oder tiefere Aktienpreise oder Wetten auf höhere oder tiefe Preise für Schweinebäuche, Apfelsinensaft, Gold- oder Silber.

Die Dimension dieses weltweiten Wettkasinos können nur Wenige einordnen. Wenn das Weltsozialprodukt 80 Billionen US-Dollar im Jahr 2017 betrug, dann ist die Größe des  weltweiten Wettkasinos ca. 2.000 Billionen US-Dollar oder das 25-fache, bezogen auf das, was die gesamte Welt in einem Jahr erwirtschaftet. Würden sie persönlich das 25-fache Ihres Jahresgehaltes an einem Abend an unterschiedlichen Roulettetischen einsetzen? Diese Wetten werden von Banken, Hegdefonds usw. betrieben. Die Wetten finden außerhalb der Bankbilanz in „Schattenbanken“ bzw. „Over the Counter“ statt. Hier wird mit einem minimalen Eigenkapital mit einem riesigen Hebel gewettet. Es sind ungeheure Gewinne möglich, die in der Realwirtschaft nicht auf diese Weise zu erzielen sind. Aber wenn die Gegenpartei der Wette (z.B.: Einer wettet auf höhere Silberpreise und die Gegenpartei auf fallende Silberpreise) an der Börse ausfällt, dann ist das eigene Geld auch weg, da niemand den Silberbarren mit zum Roulettetisch in der Handtasche mitbringt.

Ein Beispiel: Im Jahr 2021 hatte die Deutsche Bank ein Eigenkapital von 58 Mrd. Euro. Dem steht ein Derivatvolumen („Wettvolumen“) von mindestens 35 Billionen US-Dollar gegenüber. Das heißt, die riskanten Wetten sind mit 0,167 % Eigenkapital hinterlegt.

Die Welt besitzt etwa 200.000 Tonnen Gold als Vorrat. Etwa 3.000 bis 3.500 Tonnen Gold werden pro Jahr gefördert, d.h. die Menge wächst pro Jahr um ca. 1,5 %. Das Gold wird z.B.  in der Schmuckindustrie verbraucht, kommt aber verzögert als Altgold wieder auf den Markt. Die Zentralbanken sind der größte Besitzer von Gold. In einer Finanzkrise verkaufen die Zentralbanken in der Regel Gold, damit der Preis fällt und die Menschen das Vertrauen in das Papiergeld der Zentralbanken behalten. Gold – und davon abgeleitet Silber – sind die Krisenbarometer für die Finanzmärkte. Wenn die Edelmetalle zu stark steigen, dann bedeutet das Stress im Finanzsystem. Der Goldpreis wird nicht über die jährliche Produktion, sondern über die „Wetten“, genannt auch Terminkontrakte, an den Börsen gemanagt. Es sind angelsächsische Großbanken, die hier den Goldpreis bestimmen. Kritiker sagen, dass diese Großbanken den Preis manipulieren. Eine Wette gegen diese Großbanken oder die Zentralbanken führt oft zu Verlusten. An einem Tag beläuft sich das Volumen der „Wetten“ bzw. Terminkontrakte zwischen der 50- und 100-fachen der durchschnittlichen Tagesproduktion. Das Volumen des jährlichen Abbaus fällt nicht ins Gewicht, die Spekulation ist wichtig für die Preisbildung.

In Deutschland konnte man im Jahr 1910 etwa 1.000 Mark Papiergeld gegen 358g Gold eintauschen. Heute können Sie bloß zwei 500 Euro-Scheine in 100 10 Euro-Scheine umtauschen. Der Unterschied ist markant. Früher gab es beim Umtausch von Papiergeld echtes Gold, heute bekommt man Papiergeld für Papiergeld.

Von der Kündigung des Breton-Woods-Abkommens bzw. dem Ende Goldbindung an den US-Dollar im Jahr 1971 bis zur zweiten Öl-Krise 1979/80 stieg der Goldpreis von 35 auf ca.  879 US-Dollar pro Unze. Der Silberpreis stieg im gleichen Zeitraum  von 1 auf ca. 48 US-Dollar pro Unze. Damals betrug das Volumen an Gold, Silber, Gold- und Silberminen am liquiden Finanzvermögen etwa 13 bis 24 %. Heute beträgt der Anteil des Goldes am Weltfinanzvermögen nur ca. 0,5 % und das physische Silber spielt praktisch keine Rolle. Alle Finanzberater sagen, Gold und Silber bringe keine Zinsen, dafür brächten Aktien, Zertifikate Immobilien usw. viel mehr Erträge. Wahrscheinlich stehen aber die Edelmetalle in Anbetracht der globalen geopolitischen Lage und höchsten prozentualen Verschuldung der Weltgeschichte vor einer enormen Aufwertung. Im Jahr 1980 wurde die Berechnung der Inflation („Consumer-Price-Index“ = CIP) verändert. Damals herrschte in der zweiten Ölkrise (Putsch im Iran und Einmarsch der Russen in Afghanistan) im Finanzsystem ein gewaltiger Aufruhr. Der amerikanische Notenbankpräsident Paul Volcker setzte die Zinsen für Staatsanleihen auf über 16 % fest. Man verhinderte damals mit den hohen Zinsen den Kollaps des Dollars und bekämpfte die Inflation. Gegenüber 1980 ist die Welt (Staaten, Unternehmen und Privathaushalte) dreimal so hoch verschuldet. Im Juni 2022 berichtete mir ein Bekannter, der die Inhaberfamilie der Firma Lidl berät, dass sich aktuell nach internen eigenen Berechnungen die Inflation auf über 26% pro Jahr beläuft. Die Welt kann keine 16% Zinsen vertragen, dann wären zu viele Staaten, Unternehmen und Privathaushalte pleite. Da die hohen Zinsen über die Zentralbanken politisch nicht gewollt sind, wird man die Inflation einfach laufenlassen. Silber war in Zeiten mit hoher Inflation schon immer eine spannende Anlage, da es das Gold des „kleinen Mannes“ war.

Mit der alten Inflationsberechnung aus dem Jahr 1980 hätten wir in den letzten 40 Jahren etwa 8 bis 10% Inflation pro Jahr gehabt, das Geld ist lange Zeit mehrheitlich in Aktien und Immobilien geflossen und hat dort zu enormen nominellen Wertsteigerungen geführt. Wenn man den Höchstpreis für Gold und Silber aus dem Jahr 1980 mit 8 bis 10% Inflation hochrechnet, dann würde der Goldpreis heute bei 10.000 bis 20.000 US-Dollar pro Unze und der Silberpreis bei 600 bis 1.000 US-Dollar pro Unze liegen.

Früher hatte die Zentralbank Gold und Silber als Reserve. In den letzten 80 Jahren haben alle Zentralbanken das Silber am Markt verkauft und heute praktisch keine eigenen Vorräte mehr. Das Silber wurde in den letzten Jahrzehnten einfach verbraucht. Es wird in der Medizintechnik, der Wasseraufbereitung, Spiegelproduktion, der Elektrotechnik, bei der Mobilfunkproduktion, der Solarindustrie usw. verwendet. Das Silber liegt an der Erdoberfläche. Es wurden kaum noch neue Lagerstätten gefunden. Das Gold liegt der Tiefe und ist deutlich schwerer zu finden. Die Silbervorräte in den Silberminen der Erde werden zunehmend kleiner. Es gibt praktisch ein latentes strukturelles Defizit an diesem Edelmetall.

Dazu die Quelle „Silberjunge“ Thorsten Schulte:

Pro Erdenbürger betrug die Silberförderung im Jahr 2021 148 US-Dollar  und die oberirdischen Silberläger beliefen sich auf 14 US Dollar. Für das Jahr 2020 betrug die weltweit geförderte Silbermenge 23.500 Tonnen bzw. ca. 20 Mrd. US-Dollar. Hier möchte ich noch einmal zum Vergleich das Weltsozialprodukt von 80 Billionen US-Dollar in Erinnerung rufen.

Die jährliche Goldförderung betrug im Jahre 2021 ca. 3.000 Tonnen. Das Volumen umfasste etwa 180 bis 190 Mrd. US-Dollar. Im Jahr 2021 besaßen alle Zentralbanken der Welt etwa 35.000 Tonnen Gold (bei einem Gesamtvolumen von 200.000 Tonnen weltweit). Das Volumen der Zentralbanken beläuft sich auf  die 11- bis 12-fache Jahresproduktion an Gold, bzw. ca. 2 Billionen US Dollar Goldvermögen.

Der Markt für Silber ist winzig klein, wobei das Silber rasch verbraucht wird. Die Silberbestände am Markt sind im Vergleich zum Gold minimal. Die Zentralbanken besitzen kein bzw. kaum Silber. Die Hand die man nicht abhacken kann, muss man küssen, sagt ein altes arabisches Sprichwort. Die Amerikaner haben weltweit die größte Militärmacht und besitzen etwa 800 Militärbasen. Noch ist das Vertrauen in den US-Dollar groß. Die Amerikaner sind im Bereich privater Haushalte, des Staates (ca. 110 % des BIP) und im Bereich der Unternehmen hoch verschuldet. Historisch war nur eine Staatsverschuldung von maximal 35 % dauerhaft tragbar. Die Amerikaner können sich weltweit leicht verschulden, da der US-Dollar überall akzeptiert wurde und im Gegensatz zu anderen Währungen überbewertet war. Die Volkswirtschaft der Amerikaner ist vordergründig sehr groß, bei näherer Betrachtung beruhen aber drei Viertel der Wertschöpfung auf Finanzdienstleistungen. In einer Finanzkrise gilt es, die letzte Liquidität zu haben. Ich persönlich bezweifle, dass die Amerikaner ihre 8.800 Tonnen Zentralbankgeld in Fort Knox noch liegen haben. Der Goldpreis (und damit auch der Silberpreis) ist das Krisenbarometer für eine Währung. Steigen die Edelmetallpreise, verliert das Papiergeld automatisch an Glaubwürdigkeit. Nur Gold und Silber haben kein Risiko der Gegenpartei und einen inneren Wert. Wenn man Geld zur Bank bringt, ist dies eigentlich ein Kredit an die Bank. Geht die Bank pleite, dann greift der Einlagensicherungsfonds. Aber der ist für eine einzelne Bankpleite vorgesehen und nicht für eine Pleite im ganzen Banksektor. In Zypern haben in der Finanzkrise die Sparer mit ihren Guthaben anteilig für die Bankpleite gehaftet. Der Chef eines mittleren Industriebetriebes mit 50 Mitarbeitern berichtete mir vor fast 20 Jahren, dass sein Vater nach der Flucht aus dem Raum Danzig 1946 wieder einen Betrieb gegründet hatte. Auf meine Frage, wie dies als Flüchtling möglich war, kam die Antwort, man hätte Edelmetalle auf der Flucht mitgebracht.

Gegen die Amerikaner und die weltweiten Zentralbanken kann man beim Goldpreis nicht gewinnen, zu groß sind die vorhandenen Läger. Wenn eine Privatperson oder eine kleinere Gruppe von Privatpersonen Gold kauft, dann hat dies kaum Auswirkungen. Die Zentralbanken können im Zweifelsfall 1.000 Tonnen Gold oder 25 bis 33 % der Jahresproduktion zusätzlich verkaufen.

Aber der Silbermarkt ist minimal. Die Zentralbanken haben keine bzw. keine nennenswerten Silberbestände mehr. Man kann als Zentralbank über physische Silberverkäufe den Preis nicht senken.

Wenn 100.000 Personen bei einem Preis von aktuell (Dezember 2022) 20 Dollar bzw. 20 Euro pro Unze (der Preis liegt beim Münzhändler bei ca. 30 Euro für eine Silbermünze und bei einer Einlagerungsgesellschaft in der Schweiz ohne Mehrwertsteuer bei ca. 20 Euro pro Unze) Silber im Wert von 10.000 Euro kaufen, dann entspricht dies etwa 5 % der jährlichen Fördermenge von 23.500 Tonnen bzw. 1 Mrd. US-Dollar oder 1 Mrd. Euro. Da Silber verbraucht wird, kann der Markt diese Menge nicht liefern. Die Märkte sind sehr eng. Wahrscheinlich wird der Silbermarkt auf 100 bis 300 US-Dollar pro Unze ansteigen. Wenn einmal ein Investmentgut in Mode kommt bzw. als Trend entdeckt wurde, springen meist viele mit auf den Zug.

Wichtig ist, dass man sich die Menge physisch liefern lässt und damit dem Markt wirklich entzieht. Beim Kauf von Zertifikaten, ETFs, an Börsen gelagerten Silber über Banken, in Silberfonds usw., wird kein Silber dem Markt entzogen.

Historisch lag das Verhältnis vom Gold- zum Silberpreis 1 zu 15. Aktuell liegen wir bei 1 zu 81. Lange Jahre war der Mittelwert von Gold zu Silber bei 1 zu 30 bis 1 zu 40. Wenn der Silberpreis ansteigt, kann der Preis über die Wetten an den Terminmärkten kurzfristig gesenkt werden, falls aber die Differenz zwischen den Preisen an der Börse und dem physischen Silberpreis zu groß wird, verlangen die Edelmetallhändler „Aufgelder“.  Ende Oktober war das Aufgeld für eine eine Unze Silbermünze in Form eines „American Silver Eagle“ bei 11 Dollar. Aktuell ist bei den Händlern wenig physisches Silber vorhanden. Verstärkt sich diese Bewegung, und der Preis für Silber an der Börse geht durch die Decke, muss die Börse die Preisbildung bzw. den Handel aussetzen. Viele große angelsächsische Banken würden auf der falschen Seite der „Wette“ erwischt werden. Wenn dies geschieht (zum Beispiel 300 US-Dollar bzw. 300 Euro pro Unze) dann wird das Auswirkungen auf den Goldpreis haben. Bleibt der Goldpreis bei knapp 1.700 US-Dollar pro Unze und Silber liegt pro 300 US-Dollar, dann haben wir Gold zu Silber in einem Verhältnis von 1 zu 5,66. Dieses Verhältnis gab es noch nie in den letzten 100 Jahren. Wahrscheinlich wird der Goldpreis von 1.700 US-Dollar auf 10.000 US Dollar pro Unze ansteigen. Das Vertrauen in den US-Dollar und die ganzen Anlageprodukte der Banken verschwindet dann, weil Gold die stabilere Geldanlage ist.

Wahrscheinlich gehen auf dem beschriebenen Weg das US-Bankensystem und der amerikanische Staat samt US-Dollar gleich mit in die Pleite.

Es kommt der Tag der Wahrheit: Liegen in Fort Knox in den USA wirklich 8.800 Tonnen Gold oder sind dort nur Spinnweben vorhanden? Ist das Gold der Amerikaner heimlich in den 1990-er Jahren schon verkauft worden, wie manche Kritiker vermuten, damit der Goldpreis gedrückt, die Inflationsdaten geschönt werden und ein gutes Klima an den Finanzmärkten für das Investmentbanking der großen amerikanischen Finanzinstitute geschaffen wird? Wenn keiner mehr den US-Dollar für Zahlungen akzeptiert, wie will man als amerikanischer Staat die 800 Militärbasen weltweit finanzieren? Silber ist der kleine Schwanz und er würde hier mit dem Hund (dem Gold) wedeln. Die Wallstreet und der US-Dollar würden im wahrsten Sinne des Wortes „baden“ gehen bzw. kentern. Jeder einzelne physische Silberkauf ist ein Stich in die Lebensader des amerikanischen Finanzsystems, irgendwann sind es zu viele Stiche und es gibt eine Währungsreform.

Die Amerikaner haben über ihre Lobbyorganisationen unsere deutschen Politiker gekauft, sie haben das Mobilfunkgerät von Frau Merkel abgehört, ohne dass es Proteste gab, sie haben uns gezwungen, über die Sanktionen gegen Russland einen wirtschaftlichen Selbstmord zu begehen. Aber z.B. gegen den passiven Widerstand eines indischen Gandhi nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die Angelsachsen nicht an. Der Silberkauf ist ein Kampf gegen das US-Imperium, aber es findet keine offene Feldschlacht statt. So könnten deutsche Patrioten still und diskret in vielen kleinen Käufen von physischem Silber am Thron des US-Imperiums rütteln und damit die Macht des Dollar Zug um Zug erschüttern. Zudem ist man z.B. im Falle einer Währungsreform mit dem Besitz von Silber in einer komfortablen Situation und hat gutes Startkapital für Zeit danach. Vielleicht empfehlen Sie den Silberkauf und auch diesen Artikel unter dem Gesichtspunktes dieses patriotischen Aktes im Freundkreis. Jeder Kauf ist wichtig.

Praktische Überlegungen zum Silberkauf:

Die Banken wollen einen ETF (Exchange Traded Fund) oder Zertifikate verkaufen. Dort sind deutlich höhere Provisionen zu erzielen. Außerdem verdient die Bank an den Umschichtungen mehr als an dem Halten der Geldanlagen in physischen Edelmetallen. Wird einmalig Silber gekauft, verdient die Bank zukünftig deutlich weniger, da die Gelder nicht mehr umgeschichtet werden können.

Man sollte für Edelmetalle keine Bankschließfächer nutzen, da hier der Staat bzw. die Bank einen Zugriff haben. Sinnvoll ist dagegen eine private Lagerung. Die Banken haben etwa 4 % Eigenkapital und etwa 10 bis 20 % faule Kredite in der Bilanz. Demnach hätten die Banken, wenn es zum Schwur kommt, ca. minus 6 bis minus 14 % Eigenkapital, man wäre eigentlich pleite. Not macht erfinderisch, sagt ein altes Sprichwort. Wenn die Banken und der Staat pleite sind, dann versuchen sie an die stillen Reserven im Umfeld zu gelangen. Dies wären Ihre Schließfächer oder Ihr Silber in einem Banken-Fonds. Außerdem kann der Staat den Banken Anweisungen geben, die Schließfächer zu konfiszieren.

Silber hat im Gegensatz zu Gold ein großes physisches Volumen. Kaufen Sie die ersten paar Kilogramm Silber in Münzen (z.B. „Wiener Philharmoniker“ (Euro Münze), American Eagle, Kanadische Meat Leaf). Schenken Sie Ihren Kindern und Enkelkindern Silbermünzen. Eine Münze mit einer Unze (31 Gramm) ist aktuell (Dezember 2022) für ca. 30 Euro zu bekommen.

Bis 2.000 Euro können Sie Edelmetalle bei einem deutschen Münzhändler anonym kaufen. Ein Gewinn bei einem Silberkauf ist in Deutschland nach 12 Monaten steuerfrei. Bereits ab 5.000 Euro können Sie Silber im eigenen Namen in einem Zollfreilager in der Schweiz kaufen und lagern.

Die ersten Silbermünzen mit einer Unze habe ich für 6 Euro im Jahr 2005 gekauft. Bei Silberkäufen fällt die Mehrwertsteuer an und die An- und Verkaufsspannen sind hoch (ca. 30 %). Persönlich halte ich Silber für unterbewertet. Die Produktion kann kaum ausgeweitet werden, da es keine neuen Lagerstätten gibt. Silber kann im Preis schwanken, aber durch seinen inneren Wert nicht auf Null sinken. Es gibt kein Risiko einer Gegenpartei oder eines schlechten Managements.

Die Alternative zum direkten Kauf bei einem Händler ist der Kauf über ein Zollfreilager, eventuell in der Schweiz bei einem der unten beispielhaft aufgeführten Edelmetallhändler. Dort bewahren Sie das Silber außerhalb des kritischen Bankensystems auf, und es befindet sich außerhalb der gierigen EU, in der es zudem immer weniger Rechtssicherheit gibt. Die Lagerung erfolgt physisch durch den Dienstleister und bleibt Ihr Eigentum. Es fällt keine Mehrwertsteuer an bzw. nur dann, wenn Sie das Silber aus dem Zollfreilager in den persönlichen Besitz (zu Hause oder in ein Schließfach bei der Bank) nehmen. Sie können das Silber dann auch in großen Barren kaufen und haben größere Einkaufsgewinne.

Kaufen sie Edelmetalle nur bei seriösen Edelmetallhändlern. Hier eine Auswahl von größeren Edelmetallhändlern in der DACH-Region. Die Auswahl ist willkürlich.

Münzhändler/ Einlagerungsgesellschaften:

Pro Aurum

Pro Aurum GmbH, München, Joseph-Wild-Str. 12, 81829 München, www.proaurum.de,  Hotline: 089- 444 584 0.

Standorte Direktverkauf: Hamburg, München, Berlin, Dresden, Düsseldorf, Bad Homburg, Stuttgart, Zürich.

Pro Aurum Zollfreilager in der Schweiz (ab 10.000 Euro): Tel.: 0041-44 – 716 56 00.

Philoro

Philoro Edelmetalle GmbH, Barfußgässchen 11, 04109 Leipzig, www.philoro.de und www.philoro.ch 0800 -001 0419.

Standorte/  Deutschland: Berlin, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt, Freiburg, Hamburg, Leipzig; Österreich: Wien, Salzburg, Graz, Innsbruck, Eschen; Schweiz: Wittenbach (bei St. Gallen), Zürich.

Zollfreilager in der Schweiz: ab 5.000 Euro, Tel. 0049 (0) 341 991 967 14

Degussa

Degussa Sonne/ Mond Goldhandel GmbH, Promenadeplatz 12, 80333 München, www.degussa-goldhandel.de; Telefon 069-86 00 68-0 oder 0800 -188 22 88.

Standorte Direktverkauf: Augsburg, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, München, Nürnberg, Pforzheim, Stuttgart, Zürich, Genf.

Degussa- Zollfreilager in Deutschland (ab 15.000 Euro).

Matterhorn Asset Management AG

Bahnhofstrasse 43, CH 8001 Zürich, www.goldswitzerland.com, Telefon 0041- 44 -213 62 45.

Ersteinlagerung ab 400.000 Franken, ein Verkauf in kleinen Tranchen ist möglich.

Vorteil: Lagerung in alten Militärstollen im Bergmassiv gegebenenfalls Vorteile bei atomarer Bedrohung.

Solit-Gruppe

Solit-Gruppe; Otto-Guericke-Ring 10, D-65205 Wiesbaden, www.solit-kapital.de,

Telefon 06122-58 70-70.

Einlagerung in Deutschland (ab 5.000 Euro) und auf Nachfrage in Liechtenstein (in Triesen ab 100.000 Franken)  bzw. in der Schweiz (in Zürich ab 5.000 Euro) möglich.

Ich empfehle Ihnen, sich mit einem privaten Zollfreilager in der Schweiz zu beschäftigen.

Die Vorteile:

Es fällt keine Mehrwertsteuer an.  Die Ankaufskosten sind viel geringer, sie bekommen eine größere Menge Silber als bei einem Kauf beim deutschen Münzhändler.

Sie müssen dann keine großen Mengen in der privaten Wohnung oder im privaten Tresor aufbewahren. Das Silber liegt außerhalb des Euroraumes (bei Philoro bzw. Pro Aurum, Solitgruppe, nicht aber bei der Degussa). Dies könnte bei einer Währungsreform des Euros von Vorteil sein. Das Edelmetall gehört Ihnen und ist ein Sondervermögen, selbst bei einer Insolvenz.

Die Schweiz liegt nicht im NATO-Gebiet. Bei Unruhen in Europa ist die Schweiz mit etwa 200.000 Soldaten im Milizsystem wahrscheinlich der sicherste Ort in Westeuropa.

Nach einem Jahr sind die Gewinne (gilt analog auch für Münzen und Barren, die sie in Deutschland kaufen) beim Verkauf steuerfrei.

Das Lagerungsproblem beim großvolumigen Silber und das Versicherungsproblem wären gelöst. Ein Kilo Silber kostet etwa 800 Euro mit allen Gebühren, ihre Hausratversicherung hat dagegen Edelmetalle meist nur bis zu 30.000 Euro versichert.

Noch müssen Sie bei der Steuererklärung die Bestände an Silber nicht angeben, da es keine Zinsen und Dividenden gibt und (in Deutschland) noch keine Vermögenssteuer. Das geplante Vermögensregister der EU ist noch nicht aufgebaut. Der Staat wird in der Krise bzw. Währungsreform sich im ersten Schritt an die Immobilien halten, dies hat er in den letzten 220 Jahren laut des Fondsmanagers Florian Homm etwa 8 Mal gemacht, zuletzt beim Lastenausgleich 1952. Dagegen sind Geld auf der Bank (Aktien, Fonds und Sparguthaben) und Gelder bei Lebensversicherungen und Betriebsrenten bei Versicherungen leicht zu besteuern.

Wenn sie ein Bankkonto in der Schweiz ohne Zinseinnahmen haben und von dort die Edelmetalle kaufen, dann wird es schwierig für das deutsche Finanzamt auf die Edelmetallbestände zuzugreifen.

Nachteile eines Zollfreilagers:

Sie haben das Silber nicht in persönlichem Zugriff zu Hause.

Dieser Text beinhaltet private Überlegungen des Autors. Dieser hält seit 17 Jahren ca. 20 bis 25 % seines Vermögens in physischem Silber.

Angabenvorbehalt:

Es handelt sich bei dem Artikel um keine Anlageempfehlung, sondern um einen wirtschaftspolitischen Artikel, der die private Meinung des Autors widerspiegelt. Es wird keine Haftung übernommen. Bitte lassen sie sich von ihren Vermögensberater, Steuerberater oder Fachanwalt, eventuell auch von einem Edelmetallhändler individuell beraten. Diese Personen  kennen die Steuergesetze, Ihr Anlageprofil, Ihre gesamte Vermögenssituation und können Sie persönlich über Risiken, Preisschwankungen usw. beraten. Der Autor hat mit den aufgeführten Edelmetallhändlern keine wirtschaftlichen Verflechtungen.

2 thoughts on “Wie man das US-Amerikanische Imperium stürzt – oder: Der sanfte Todesstoß über den Silbermarkt

  1. Vielen Dank für Ihren Beitrag – jedoch muss man einen Satz dringend korrigieren:
    „In Deutschland konnte man im Jahr 1910 etwa 1.000 Mark gegen 1 Kilo Gold in Münzen eintauschen.“

    Das ist nicht korrekt, ein 20 Mark Stück in Gold, welches man beim Tausch i.d.R. bekam hatte ein Feingewicht von 7,16g – 50 Stk – also 1.000 Mark waren demnach 358g – nicht 1.000g

    Dies ändert an der Richtigkeit Ihres Artikels und der Gesamtthematik gar nichts, sollte aber nicht unerwähnt bleiben.

    Beste Grüße

  2. Gravierende Nachteile des Schweizer Zollfreilagers:
    Leider kann man sein bereits gekauftes Gold, Silber und Platin nicht bei den Zollfreilagern in der Schweiz von Pro Aurum, philoro und der Solit Gruppe einlagern – auch wenn man zusätzlich von den o.g. Edelmetall-Händlern Edelmetalle im Wert von über 10.000 Euro kauft. Sollte man einmal innerhalb des Schweizer Zollfreilagers verkaufen wollen, sind die Spreads dermaßen hoch (vor allem bei Platin), d.h. man bekommt im Gegensatz zu einem Privatverkauf sehr wenig Geld für seine Edelmetalle. Desweiteren sind die hier genannten Edelmetall-Händler nicht sehr günstig, bei den Edelmetall-Preisvergleichsportalen http://www.gold.de und http://www.gold-preisvergleich.de belegen Sie preislich meißt die mittleren bis hinteren Plätze.

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