Dr. Hermann Ehlers: „Der Reichsgedanke heute“ (1953)

Wir geben hier eine bemerkenswerte Rede des ehemaligen Bundestagspräsidenten Dr. Hermann Ehlers (1904-1954) wieder, die zeigt, dass es in der jungen Bundesrepublik Deutschland noch Staatsmänner gab, die bereit waren, die Traditionen und Werte der deutschen Nation trotz des Bruches von 1945 zu verteidigen und weiterzutragen.

Der konservative Politiker und Mitbegründer der CDU, Dr. Hermann Ehlers, war von 1950 bis 1954 Präsident des ersten Deutschen Bundestages. Er galt als großes Nachwuchstalent und wurde als möglicher Nachfolger Konrad Adenauers als Bundeskanzler gehandelt. Leider riss ihn eine akute Erkrankung völlig unerwartet und viel zu früh aus dem Leben.

Der Brandenburger Ehlers war Jurist und zunächst bei einer Staatsanwaltschaft tätig. Da er sich weigerte, der NSDAP oder einer ihrer Untergliederungen beizutreten, wurde er aus dem Staatsdient entlassen. Anschließend arbeitete er als Rechtsanwalt. Der gläubige Christ engagierte sich ehrenamtlich bei der Bekennenden Kirche, was ihn auch zeitweise in Gestapo-Haft brachte. In Kriege diente Hermann Ehlers als Offizier bei der Flugabwehr in Hamburg.

Ehlers gehörte 1946 zu den Mitbegründern der CDU. Es war „die Not des Vaterlandes“, die ihn in die Politik rief, wie er selbst sagte. Er gehörte dem ersten Bundestag von 1949 an und wurde 1959 sein Präsident. Später wurde er 2. Vorsitzender der CDU.

Am 18. Januar 1953 hielt Dr. Hermann Ehlers in seiner Eigenschaft als Bundestagspräsident anlässlich einer Reichsgründungsfeier eine Rede mit dem Titel „Der Reichsgedanke heute“ vor dem Verband der Vereine Deutscher Studenten in Berlin. Ehlers war selbst Mitglied dieser Studentenverbindung.

Liest man die Rede heute, so könnte man auf die Idee kommen, dass die längst von Volk und Vaterland abgefallene CDU vor Scham in Grund und Boden versinken müsste, angesichts der Worte des großen Patrioten Hermann Ehlers. Wahrscheinlicher ist aber,  dass die erneute Kenntnisnahme der Rede für die heutige „antifaschistische“ Union der Anlass wäre, die CDU-nahe Hermann-Ehlers-Stiftung samt angeschlossener Akademie umzubenennen. Und vielleicht würde sogar der so genannte „Verfassungsschutz“, wäre er nicht zuletzt wegen seines heutigen Chefs CDU-hörig, die Partei wegen solcher in ihrer Vergangenheit vertretenen Auffassungen auf die Beobachtungsliste setzen oder sogar ein Verbot fordern.

Hier können Sie die Rede von Dr. Hermann Ehlers nachlesen (PDF). Das Dokument befindet sich heute im Archiv der Konrad-Adenauer-Stiftung.

Foto: Dr. Hermann Ehlers 1953. Quelle: Konrad-Adenauer-Stiftung.

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